Die Frankfurter Oper zeigt wieder Daphne von Richard Strauss. Die Inszenierung von Claus Guth wurde 2010 mit den FAUST Theaterpreis für die beste Regie im Musiktheater ausgezeichnet. Wie auch schon zur Premiere singt auch dieses mal wieder Maria Bengtsson die Titelrolle.
Die Geschichte basiert auf einem griechischen Mythos, wonach sich die Nymphe Daphne, um sich dem Werben Apollons zu entziehen in einen Lorbeerbaum verwandelt. In der Oper wehrt die Hirtentochter Daphne zunächst das Werben des Hirten Leukippos ab, den sie seit ihrer Kindheit kennt. Auf dem Fest zu Ehren Apollons erscheint dieser selbst und stellt Daphne hinterher. Diese ist dem Gott zunächst angetan, als dieser sie allerdings küsst, geht ihr das zu weit. Leukippos versucht den Nebenbuhler loszuwerden, wird aber von Apollon getötet. Daphne bleibt nur übrig sich in einen Lorbeerbaum zu verwandeln, um Apollon zu entgehen.
In der Inszenierung taucht glauch zu Anfang die gealterte und traumatisierte Daphne (in einer stummen Rolle) auf, die ihre eigene Geschichte noch einmal erlebt. Letztlich handelt es sich um eine Missbrauchsgeschichte, obwohl ich das Wort Missbrauch in keiner Beschreibung gelesen habe. Lediglich die Beschreibung des ursprünglichen Mythos in der Wikipedia spricht klar von dem Versuch einer Vergewaltigung von Daphne durch Apollon. Dies ist auch in der Oper offensichtlich – eine Auflösung für das Kind Daphne gibt es nicht. Auch die Eltern wünschen, dass ihre Tochter „zur Frau“ wird.
Das ist eine bedrückende Geschichte, die sehr feinfühlig erzählt wird. Die Musik ist sehr ausdrucksstark – auch wenn mir das Ende etwas zu lang erscheint. Das Bühnenbild ist wieder wunderbar gelungen – besonders das Bild der Feier und die Offenbarung des Apollons als Gott ist sehr stark und eindringlich! Maria Bengtsson singt die Daphne großartig!
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