Diesmal gab es einerseits eine Lesung von Wolf Wondratschek aus seinem Buch Mara. Das ist die Geschichte eines Cellos, das Stradivari gebaut hatte. Er soll zwischen 70 und 80 Celli gebaut haben, wovon 60 noch erhalten sind und heute noch etwa 30 Instrumente spielbar sind. Allerdings erklingen nur noch wenige auf der Bühne sondern befinden sich in Sammlerhänden.
Genau dieses Instrument aber, um das es sich im Roman handelt, wird noch gespielt: derzeit von Christian Poltéra. Und der stand ebenfalls auf der Bühne – bei den meisten Stücken begleitet von Hu Jung am Klavier.
Die Geschichte ist erfunden, aber zumindest der Ausschnitt, den wir hören konnten, war sehr glaubhaft und lebendig geschildert. Es ging weniger um das Instrument selbst, als um den Cellisten, der es spielen durfte. Und Christian Poltéra hörte aufmerksam zu und konnte sich öfter ein Grinsen nicht verkneifen und öfter fragte man sich, wieviel Wahrheit in der Erzählung wohl steckt.
Mara ist benannt nach einem heute unbekannten Cellisten und Komponisten der frühen Klassik. Tatsächlich hat Christian Poltéra aber eine Sonate von ihm entdeckt und sie erklingen lassen. Auch eine Besonderheit dieses Konzertes!
Zunächst begann es aber mit der Sarabande aus der Suite für Violoncello solo Nr. 1 von Johann Sebastian Bach. Weiter ging es mit der erwähnten Sonate von Giovanni Mara. Dann folgten sieben Variationen über Bei Männern, welche Liebe fühlen von Ludwig van Beethoven. Im Anschluss erklangen Fantasiestücke für Violoncello und Klavier von Robert Schumann. Den Abschluss bildete Grave aus Metamorphosen für Violoncello und Klavier von Witold Lutosławski.
So wechselte sich die mal nachdenkliche, mal lustige Erzählung mit der musikalischen Zeitreise vom Barock, über die Klassik und Romantik bis zur Avantgarde ab.
Ein sehr gelungener Abend im großen Saal des Hygienemuseums Dresden, ebenfalls im Rahmen der Cellomania der Musikfestspiele Dresden.
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