Bevor das nächste Konzert stattfindet möchte ich noch vom letzten Konzert letzten Sonntag berichten. Wir waren im wunderschönen Mozartsaal im Wiener Konzerthaus und haben uns von Stefan Mickisch Wagners Parsifal erklären lassen.
Ich kannte ihn vorher nicht, allerdings ist er eine Institution unter den Wagner und Stauss Kennern. Man lese sich nur die Referenzen auf seiner Homepage durch. Es ist genauso, wie es dort steht!
Meine Sitznachbarn hatten ihn beide schon sehr oft gesehen. Und ihr Fazit war, Stefan Mickisch ist immer sehr gut, aber letzten Sonntag war er besonders gut.
Auch wenn man keine Ahnung von Musik oder noch nicht einmal Interesse daran hat lohnt sich der Besuch. Er unterhält auf höchstem intellektuellen Niveau und lässt dabei Schopenhauer ebenso zu Wort kommen, wie Gerhard Polt.
Aber er erklärt nicht nur, sondern spielt eben auch virtuos auf dem Flügel. Im Spiel erklärt er dann auch locker den Unterschied von b-Moll (die Begleitung des unkundigen Helden) zu d-Dur (der Begleitung des erfahrenen Helden). Wunderbar dargestellt durch den Vergleich des Hochzeitsmarsches (aus dem Lohengrin) mit „Freude schöner Götterfunken“ (aus Beethovens 9.).
Mein Highlight war, dass es drei musikalische Wendepunkte gibt, die man unbedingt kennen muss: Mozarts Zauberflöte, Wagners Parsifal uns Strauss‘ Frau ohne Schatten. Natürlich könne man leben ohne diese Stücke zu kennen, aber was wäre das Leben dann wert?
Stefan Mickisch ist selbstverliebt, aber auf so charmante Weise, dass ich ihm das gern verziehen habe. Die Erklärung/das Konzert hätte nicht den Unterhaltungswert, wenn er das nicht wäre.
Wer Gelegenheit hat ihn zu erleben sollte das tun!
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[…] Mickisch hat mich bereits bei der Erklärung des Parsifal begeistert, die ich live im Wiener Konzerthaus erleben konnte. Leider ist es mir seitdem nicht mehr gelungen, ihn live zu […]