Ich war gerade im Staatstheater Stuttgart in „Actus tragicus“. Das ist eine quasi-szenische Aufführung von sechs Bach-Kantaten. Dargestellt ist ein mehrstöckiges Haus – im Keller liegt Jesus. Im Haus selbst passieren sechsmal die gleichen Sachen, u.a. sitzt ein Paar vor dem Fernseher, eine Familie isst, eine Dame macht sich schön zum Ausgehen, ein paar hat Sex, einer versucht sich umzubringen.
Die Darsteller sind allesamt aus dem Stuttgarter Opernchor, der aktuell Opernchor des Jahres ist. Durchaus zurecht, der Chor war großartig.
Die Kantaten handeln alle – zeitgemäß – vom Tod.
Neben dem Chor haben noch neun Solisten gesungen, von denen ich einige sehr gut, einen aber herausragend fand. Nicht zu Unrecht, wie ich nachgesehen habe handelte es sich dabei um Martin Petzold, den ich schon sehr oft in Dresden und Leipzig gehört habe.
Auch das Orchester war ausgezeichnet.
Ich bin nicht der große Kantaten-Fan muss ich sagen. Aber die Darstellung heute Abend – das Leben ist vergänglich und die meiste Zeit beschäftigt man sich mit unnützen Dingen – fand ich so eindringlich, dass ich wirklich begeistert aus meinem ersten Stuttgarter Konzert heraus gegangen bin!
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