Ich war vorhin in der St. Gumbertuskirche in Ansbach und habe den Windsbacher Knabenchor gehört. Zu hören gab es neben einer Bach Kantate, eine Bach Motette und dem Himmelfahrts-Oratorium noch ein Werk von Brahms und ein weiteres moderneres Stück, das auf der Webseite leider nicht aufgeführt ist – und mein Programmheft liegt noch im Auto, da ich das Konzert morgen nochmal höre.
Tatsächlich hat mir aber genau dieses Stück besonders gut gefallen. Einerseits hat der Chor hier ohne Orchester gesungen und das kann er ganz ausgezeichnet. Andererseits war das Stück für mich emotionaler als die anderen Stücke, aber das ist natürlich mein persönliches Empfinden.
Ausgesprochen schön ist auch das Himmelfahrts-Oratorium. Sozusagen eins der kleineren Geschwister der großen Werke. Interessant dabei, das sich das Agnus Dei aus der h-Moll-Messe schon hier findet (mit anderem Text).
Neben dem Chor ist noch die Altistin erwähnenswert: Marie Henriette Reinhold hat großartig gesungen! Ich möchte sie definitiv noch öfter hören! Letztes Jahr gab es ein ganz ähnliches Konzert, bei dem auch Marie Henriette Reinhold mitgesungen hat und es ist auch vom Radio aufgenommen worden, wie heute.
Ein Wort noch zu den Ticket-Preisen: die sind schlicht unverschämt. Man bewegt sich bei der Bachwoche Ansbach im obersten Preissegment der deutschen Musikfestivals. Auch hier gilt, will man am vorgezogenen Vorverkauf teilnehmen muss man Mitglied im Förderverein sein. Diese Mitgliedschaft kostet aber 220 Euro. Wenn man sich also nur zwei Konzerte anhört würde sich dadurch der Kartenpreis um 110 Euro pro Karte erhöhen – und bei nur 30 angebotenen Konzerten insgesamt sind zwei Konzerte realistisch. Ist man aber wie ich kein Mitglied, muss man mit dem leben, was nach dem vorgezogenen Vorverkauf übrig bleibt. Das ist dann zwar vorgeblich immer noch erste Preiskategorie, aber dennoch qualitativ deutlich schlechter. Wenn morgen nicht das Abschlusskonzert der Windsbacher stattfinden würde, wäre ich nicht hergekommen.
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