Während die Aufführung des Elias durch den Windsbacher Knabenchor zusammen mit den Nürnberger Symphonikern aufgrund von Corona Erkrankungen der Sänger und Musiker leider ausfallen musste, fand die Aufführung des Deutschen Requiems durch den Dresdner Kreuzchor zusammen mit den Dresdner Philharmonikern in der Kreuzkirche in Dresden statt. Bedenken mich in der Corona-Hochburg Sachsen ins Getümmel zu stürzen hatte ich zwar schon, sie aber letztlich zur Seite geschoben, weil ich das Konzert gern hören wollte.
Die Schlange am Einlass der Kirche ist bei einer Aufführung des Kreuzchores immer lang und man tut gut daran, sehr rechtzeitig vor dem Konzert zu erscheinen. 30 Minuten Puffer waren diesmal deutlich zu kurz. Es wurde (anfänglich) sehr genau geprüft: Impfnachweise wurden gescannt und noch der Personalausweis verglichen. Grundsätzlich ein sehr gutes Vorgehen, aber es war zu wenig Personal vorhanden, um der Menschenmenge Herr zu werden. So drängte es sich an den drei Eingängen – daran Abstand zu halten war sowieso nicht zu denken. Hier würde ich mir eine bessere Organisation der Schlangen wünschen. Bei Flughäfen und Freizeitparks klappt das ja auch.
Als die Turmuhr 17 Uhr läutete, das Konzert sollte um 17 Uhr beginnen, kürzte man die Eingangskontrolle ab und verzichtete auf das Scannen der Impfnachweise, so dass das Konzert mit 10-15 Minuten Verspätung starten konnte. Drinnen waren die Plätze immer paarweise verkauft worden und zwischen den Platzpaaren waren immer ein oder zwei Plätze frei. Trotzdem wirkte die Kirche auf mich sehr voll. Der Chor war diesmal nicht hinter den Philharmonikern platziert, sondern rechts und links auf der vorderen Empore aufgestellt. So konnten die Philharmoniker den ganzen Altarraum nutzen. Aus Coronasicht eine gute Lösung.
Das Konzert selbst war einfach toll. Fast zwei Jahre mussten die Konzerte pausieren, so war es ein beglückendes Erlebnis diese Musik wieder erleben zu können, die so gut zu dieser Jahreszeit passt und die uns einerseits unserer Verstorbenen gedenken lässt und uns andererseits über den Verlust hinweg trösten soll. Selig sind, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden beginnt das Werk und genauso empfinde ich es auch.
Klanglich hat der Chor sehr gut gesungen. Die Positionierung in der Empore ist ausgezeichnet. Die Kreuzkirche hat eine wunderbare Akustik ohne langen Nachhall und verteilt den Schall sehr gut im Raum. Die Bassstimme wurde von Andreas Scheibner gesungen. Das war nicht sehr aufregend. Die Sopranstimme dagegen wurde von Heidi Elisabeth Meier gesungen und das war herausragend – auch wenn die Solisten insgesamt und der Sopran insbesondere im gesamten Werk natürlich nur eine kleine Rolle spielen. Die Dresdner Philharmonie hat wie immer tadellos gespielt.
Ich habe mich sehr gefreut , dass das Konzert stattfinden konnte. Ich wollte es nicht missen!
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