Der Tölzer Knabenchor ist in der Weihnachtszeit regelmäßig mit der „Alpenländischen Weihnacht“ zu hören – so auch im Kurhaus Wiesbaden zum Abschluss des Fokus Knabenchöre des Rheingau Musik Festivals. Sie kamen zusammen mit Theresa Förg an der Harfe und Clemens Haudum am Akkordeon.
Bereits das Outfit der Tölzer ist anders, als das der anderen Knabenchöre: in Lederhosen mit Kniestrümpfen, rot/weiß-karierten Hemden und Lodenjacke. So weiß man gleich, wo die Jungs herkommen, und dass dieses Konzert anders wird, als andere Weihnachtsliederabende.
Die Tölzer unterscheiden sich stimmlich von den anderen Knabenchören, da sie einen stärkeren solistischen Fokus haben. Das konnte man bei den vielen Soli der einzelnen Stücke deutlich heraushören! Von den rund dreißig Sängern waren mindestens zehn als Solisten zu hören. Sie waren allesamt herausragend!
Sie sind nur mit den Knaben aufgetreten, der Männerchor war nicht dabei. Das fehlt mir immer etwas. Sämtliche Stücke wurden von der Harfe und dem Akkordeon begleitet; nach jeweils drei Stücken hatten die beiden Musiker dann ein Solostück und der Chor konnte sich ausruhen.
Ich kannte keines der Stücke, die sämtlich in Mundart gesungen wurden. Die Jungs hatten offenbar viel Spaß dabei. Musikalisch schwierig waren die Stücke nicht, das blieb sicher unter den Möglichkeiten des Chores, aber ist natürlich der dem Wesen der Stücke geschuldet. Man kann sich gut vorstellen, dass diese Lieder früher in Bauernstuben gesungen wurden.
Das ist allerdings auch die Krux an den Liedern – für das ungeübte Ohr sind sie nicht besonders eingängig. Außerdem klingt es nicht sehr weihnachtlich – auch wenn die Texte durchweg von der Weihnachtsgeschichte handeln.
Unabhängig von der Kritik war das ein schönes Konzert und auch die Musiker haben sehr gut gespielt! Als Zugabe gab es zunächst den Andachtsjodler und danach wurde dann nochmals der Mürztaler Engelruf gesungen und gespielt. Den Andachtsjodler kann man sich hier ansehen und -hören:
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