Die Universität Hamburg leistet sich zwei hervorragende Klangkörper: den Kammerchor und das Sinfonieorchester der Universität Hamburg. Beide konnten in der Elbphilharmonie zeigen, was sie können. Insbesondere das Sinfonieorchester hat brilliert!
Das Konzert begann mit Songs of Farewell von Hubert Parry, einem englischen Komponisten des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Er ist in Deutschland kaum bekannt, aber zählt zu Englands bedeutendsten Komponisten. Das Werk besteht aus sechs Motetten und ist zur Zeit des ersten Weltkriegs entstanden. Leider konnte mich der Chor mit diesem Werk nicht wirklich überzeugen. Besonders der Bass war etwas blass.
Dagegen war das zweite Stück richtig gut! Gustav Mahlers Lied Ich bin der Welt abhanden gekommen von 1901. Allein die Fassung für 16 Stimmen von Clytus Gottwald ist beeindruckend! Die Stimmen imitieren teilweise die Instrumente und sind miteinander verwoben. Der Chor hat das realisiert, indem er sich im Kreis aufgestellt hat. Das hat ein wunderbares Klangbild ergeben und hier war dann auch der Bass klar zu hören! Gern hätte ich weitere der fünf Lieder gehört!
Nach der Pause war dann das Sinfonieorchester zu hören, mit der einzigartigen Sinfonie Nr. 3 von Camille Saint-Saëns, der Orgelsinfonie. Es handelt sich hierbei nicht um ein sinfonisches Orgelwerk, sondern um eine Sinfonie, in der auch eine Orgel mitspielt – teilweise zurückhaltend inmitten der anderen Instrumente, teilweise aber auch ausgesprochen dominant. Es ist ein Einzelwerk, zu dem es keine Entsprechung gibt; und es klingt fantastisch!
Dazu kommt, dass auch die Darbietung durch das Sinfonieorchester der Universität Hamburg ausgezeichnet war! Die Universität leistet sich hier ein Orchester auf hohem Niveau – so etwas muss man in kleineren Städten erst einmal finden. Als Zugabe spielten dann noch Orchester und Kammerchor zusammen: Cantique de Jean Racine von Gabriel Fauré. Das war dann noch ein harmonisches Ganzes.
Schön auch, dass offenbar so viel „friends and family“ anwesend war – so ein junges Publikum habe ich bei einem klassischen Konzert noch nie erlebt!
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