Nachdem ich bereits vor einem Jahr Cabaret in London gesehen hatte, wollte ich dieses beeindruckende Erlebnis nochmals durchleben. Diesmal wusste ich ja, was auf mich zukommen würde und konnte mich schon darauf einstellen – die Vorfreude war groß!
Ursprünglich hatte ich vorgehabt, mich entsprechend der 20er oder 30er Jahre zu verkleiden, wie ich das beim letzten Mal und auch diesmal wieder bei verschiedenen Zuschauern gesehen hatte. Das übrige Programm in London hat das nicht so ganz hergegeben, aber zumindest waren wir relativ schick und dem Ganzen angemessen. Ich kann das nur empfehlen, schließlich betritt man nicht einfach ein Theater in London, sondern den Kit Kat Club der 30er Jahre in Berlin!
Diesen Teil kannte ich ja schon: der Einlass ist bereits eine Dreiviertelstunde eher und die sollte man ausnutzen! Man wird durch den Notausgang über den Keller ins Gebäude geleitet – evtl. ist das anders, wenn man später kommt. Unten gibt es erst mal einen Schnaps! Und dann ist man sofort von Musikern und Tänzern und Tänzerinnen umgeben, die schließlich an der Hauptbar im Erdgeschoss eine erste kleine Show abliefern! Das coole dabei ist, dass niemand mit gezücktem Handy steht, da die Kameras am Eingang abgeklebt werden. So muss man einfach den Augenblick genießen und kann sich der herrlichen Immersion hingeben!
Am Platz gab es erst einmal ein Glas Champagner und etwas Kleines zu essen. Im Vergleich zum letzten Mal gibt es jetzt bei der Matinee-Veranstaltung ein kleineres, dafür aber auch günstigeres, „Menü“. Das hat aber auch gepasst. Ich würde jederzeit wieder die Matinee-Veranstaltung wählen – sie ist über 100 GBP günstiger und sicher nicht schlechter. Das gesparte Geld kann man danach gut in einen schicken Afternoon-Tea investieren.
Wichtig ist wirklich einen der kleinen Tische direkt an der Bühne zu wählen – man ist einfach so viel stärker im Geschehen involviert und wird immer wieder von den Tänzern angesprochen und angeflirtet!
Schließlich wird es dunkel und nach dem Trommelwirbel steht Emcee – der Master of Ceremony – auf der Bühne und performt Willkommen.
Die Story des Musicals ist etwas anders, als die Story des Films – das habe ich bereits im ersten Review geschrieben. Die Musik des Musicals entspricht der des ursprünglichen Musicals zuzüglich der Stücke, die eigens für den Film geschrieben wurden, so dass nichts verloren geht.
Vor einem Jahr spielte noch Eddy Redmayne die Rolle des Emcee. Der Part wurde inzwischen von Mason Alexander Park übernommen. Obwohl er noch jung ist, ist er bereits ein erfahrener Schauspieler, der die Rolle sehr gut ausfüllt. Im Vergleich kommt er aber nicht an die überragende Leistung des Oscar-Gewinners heran. Trotzdem hat er mich nicht enttäuscht.
Alle anderen Rollen sind natürlich auch neu besetzt. Auch Mude Apatow als Sally Bowles spielt ganz anders, als die Darstellerin vor einem Jahr – deutlich weniger exaltiert, gesanglich aber wunderbar!
Fantastisch besetzt sind Beverley Klein als Fräulein Schneider und Teddy Kempner als Herr Schultz. Absolut glaubwürdig, fantastische Schauspieler, sehr guter Gesang. Ich habe ihnen die zum Scheitern verurteilte Liebesgeschichte sofort abgenommen!
Auch rückblickend war die Erfahrung der Aufführung wieder so stark, dass ich am liebsten sofort noch einmal in Cabaret gehen möchte!
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