Jan Lisiecki war in einem Recital in der Alten Oper Frankfurt zu sehen. Er spielte – Vorspiele. Tatsächlich bestand sein gesamtes Programm ausschließlich aus Präludien – nicht nur dem Werk Opus 28 aus Frédéric Chopins Feder, sondern aus einem Querschnitt durch die Musikstile und Komponisten.
Es begann mit einem der Préludes aus Opus 28 von Chopin, es folgte ein weiteres Prélude von Chopin, dann ging es weiter mit Bach, Rachmaninow, Szymanowski, Messiaen, wieder Chopin und Rachmaninow, Górecki, wieder Bach und Rachmaninow.
Insgesamt fand ich das einen wilden Ritt durch die unterschiedlichen Stile. Darunter waren einige Schätze, wie z.B. die beiden Präludien von Henryk Górecki, aber letztlich waren mir das dann doch zu viele (kurze) Präludien und zu wenig „vollständige“ Werke.
Die zweite Hälfte des Konzertes bestand dann aus dem gesamten Opus 28 von Chopin – insgesamt 24 Präludien, aller Tonarten. Dieses Werk zählt zu Chopins Hauptwerken und knüpft an Bachs wohltemperiertes Klavier an. Auch hier würde ich sagen, darunter sind einige Schätze, aber in seiner Gesamtheit kann es mich nicht begeistern.
Unabhängig davon gab es am Ende Standing Ovations und noch eine Zugabe, die ich leider nicht einordnen konnte.
Jan Lisiecki tourt gerade mit diesem Programm durch Europa. Die meisten Kritiken die ich gefunden habe, waren sehr positiv – auch die aus der FAZ und der Rundschau zum Frankfurter Konzert. Eine Kritik zur Aufführung im Wiener Konzerthaus hat Lisieckis Spiel aber auseinander genommen – ganz im Widerspruch zu anderen Krititiken derselben Aufführung.
Das bestätigt meine Auffassung, dass ich das Spiel der Musiker und Orchester kaum beurteilen kann (außer, es ist offensichtlich nicht gut). Aber ansonsten zählt für mich die Begeisterung mit der ein Künstler spielt und ob er die auf das Publikum übertragen kann.
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