Das war jetzt mein dritter Besuch des Musicals Cabaret im Kit Kat Club in London. Und wieder hat mich die Aufführung begeistert – vielleicht ein bisschen weniger, als bei den ersten beiden Malen. Der Grund dafür ist, dass ich den Ablauf am Anfang schon kannte und das Entrée somit nicht mehr ganz so überraschend war, wie bei zu Anfang. Das bezieht sich sowohl auf das Haus, wie auch auf die Preshow, die vor dem Stück im Foyer stattfindet. Und während das für mich ursprünglich eher zufällig wirkte, war es nun ein klarer Programmpunkt und das Security-Personal stellte sicher, dass jeder die Preshow erleben würde. Es wurde auch am Anfang kein Schnaps aktiv angeboten – man konnte ihn sich nehmen, wenn man dies wusste.
Unabhängig davon verfehlte der Saal seine beeindruckende Wirkung nicht. Ich hatte wieder die besten Plätze im Saal, direkt an der Bühne und von dort wirkt das Theater tatsächlich wie ein Cabaret der 20er Jahre (des letzten Jahrhunderts). Und während die übrigen Zuschauer nach und nach eintreffen, kann man dort einen Snack und ein Glas Champagner genießen; man wir am Platz bedient.
Schließlich wird es dunkel und die Aufführung nimmt ihren Lauf. Teilweise im Kit Kat Club, teilweise wird die Handlung erzählt. Im einen Fall fühlt man sich wie ein Zuschauer im Club, im anderen Fall eben wie im Theater. Emcee – der Master of Ceremony – wurde diesmal von Layton Williams gespielt, den ich noch aus Billy Elliot her kenne. Sicherlich nicht so ausdrucksstark wie Eddy Redmayne, aber dennoch eine hervorragende Besetzung! Ebenso hat mir Rhea Norwood als Sally Bowles sehr gut gefallen.
Die aus meiner Sicht heimlichen Hauptpersonen sind aber Fräulein Schneider und Herr Schultz, die sehr spät zueinander finden, dann aber doch nicht heiraten können, da Herr Schultz Jude ist. Man kann sich ausmalen, dass er das Konzentrationslager nicht überlebt, da er nicht wahrhaben will, was sich in Deutschland abzeichnete. Der Schlüsselsong, wie die beiden sich finden, ist der „Pineapple Song“ (It Couldn’t Please Me More) und da ich weiß, wie das Ganze endet, erscheint mir der auch viel weniger komisch, als offenbar anderen im Theater.
Die Darsteller Sally Ann Triplett als Fräulein Schneider und ganz besonders Fenton Gray als Herr Schultz waren herausragend.
Alles in allem war ich wieder sehr angetan von diesem Erlebnis und freue mich schon, das Stück ein weiteres Mal zu sehen!
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