Eigentlich ist der Gendarmenmarkt in Berlin ein richtig schöner Platz mit dem Konzerthaus von Schinkel am Kopfende und flankierend dazu der Deutsche und der Französische Dom. Zur Adventszeit findet hier auch ein Weihnachtsmarkt statt. Leider wird der Platz seit Oktober 2022 saniert und das wird sicher auch noch ein Jahr dauern. Also musste ich auf meinen Glühwein verzichten. Die Gebäude sind aber in Betrieb.
Der große Konzertsaal bietet einen festlichen Rahmen für das Konzert, obwohl ich Weihnachtskonzerte am liebsten in Kirchen höre. Der Saal fasst 1.500 Personen und war nicht ausverkauft – sehr schade für eine Stadt wie Berlin, die offenbar an einem Überangebot leidet und einen der besten Knabenchöre der Welt nicht ausreichend zu schätzen weiß. Immerhin war das Publikum während der Stücke sehr still und es war auch kein Handy zu hören. Nur leider dachte das Publikum, dass man nach jedem Stück klatschen müsse – hier fehlte die Ansage, dass man sich das für das Ende aufheben solle.
Unabhängig davon hat der Chor wieder brilliert. Mir gefällt vor allem der Bass sehr gut, der den Stücken Gewicht gibt, und dazu der volle Klang der Soprane – wobei auch Tenor und Alt den anderen Stimmen nicht nachstehen. Bei einigen Stücken waren einige Sänger wieder solistisch zu hören; hier fand ich vor allem Bass und Tenor sehr stark.
Die Windsbacher wurden wieder von der lautten compagney Berlin begleitet, die wieder ganz ausgezeichnet gespielt haben. Das ist eine schöne und passende Ergänzung zum Chor und der weihnachtlichen Musik!
Eines meiner Highlights des Konzertes ist das Stück La Peregrinación aus der Weihnachtskantate des argentinischen Komponisten Ariel Ramírez von 1963. Ich habe keine gute Fassung davon von einem Kabenchor gefunden. Diese Fassung gefällt mir auch recht gut:
Als Zugabe gab es noch Stille Nacht, heilige Nacht.
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