Im Rahmen der Museumskonzerte spielt das Frankfurter Opern- und Museumsorchester zehnmal im Jahr ein Sinfoniekonzert in der Alten Oper – genau genommen zwanzigmal, da es sonntags ein Matineekonzert und montags nochmal das gleiche Konzert gibt. Jetzt beim fünften Konzert dirigierte Marek Janowski und Daniel Lozakovich war Solist.
Marek Janowski steht kurz vor seinem 85. Geburtstag und ist damit wahrscheinlich einer der ältesten aktiven Dirigenten derzeit. Seiner Dynamik und Lebendigkeit tut das keinen Abbruch. Man spürt, dass er Spaß daran hat, das Orchester zu dirigieren und das an Musik herauszuholen, was dem jeweiligen Stück gerecht wird!
Der Solist im ersten Konzertteil ist der Geiger Daniel Lozakovich, der noch 22 Jahre alt ist, aber auch schon sehr viel Konzerterfahrung hat. Er spielt das Brahms Violinkonzert, so wie ich mir das vorstellen würde; natürlich, ohne dass ich eine konkrete Vorstellung davon hätte, wie man das spielen muss. Aber man hat das Gefühl Daniel Lozakovich durchlebt das Konzert – er ist ganz dabei und geht auch dann mit dem Orchester mit, wenn er gerade Pause hat. Die Kadenz spielt er mit der Brillanz, die ich bereits von ihm kenne. Es ist ein tolles Konzert und als Zugabe gibt es etwas von Bach.
Der zweite Konzertteil ist dann die dritte Sinfonie von Anton Bruckner. Obwohl sie zu einer ähnlichen Zeit entstanden ist, wie das Violinkonzert von Brahms, ist das ganz andere Musik. Man merkt, dass Anton Bruckner ein Fan von Richard Wagner war, dem er auch die 3. Sinfonie gewidmet hat. Was wir uns heute kaum noch vorstellen können ist, dass diese Sinfonie zu ihrer Entstehungszeit ein Misserfolg war. Gerade der erste Satz ist wirklich voller Dynamik und toller musikalischer Figuren. Das macht einfach Spaß zu hören. Bruckner überarbeitete die Sinfonie zweimal und erst die dritte Fassung (die wir allerdings gehört haben), hatte dann Erfolg.
Ein sehr schönes Konzert, das sich sehr gelohnt hat!
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