Jedes Jahr zum Volkstrauertag singt der Dresdner Kreuzchor unter der Leitung von Martin Lehmann ein Deutsches Requiem von Johannes Brahms in der Kreuzkirche in Dresden. Der Kreuzchor wird für dieses Konzert verstärkt durch den Kammerchor Vocal Concert Dresden, das Orchester ist die Dresdner Philharmonie, die Solisten waren Christina Landshamer, Sopran, und Georg Zeppenfeld, Bass.
Das ist eine herausragende Besetzung, die die große Kreuzkirche zum klingen bringt. Und sie hat fantastisch gespielt und gesungen! Für die Passagen, die sehr druckvoll gesungen werden müssen, hilft natürlich der groß besetzte Chor. Das ist immer sehr beeindruckend, auch mit welcher Begeisterung die Sänger die Verse schmettern. Umso faszinierender ist, dass dann in den sanften Passagen – gerade im ersten Satz – mit so viel Gefühl und so leise gesungen wird.
Die Solisten haben vergleichsweise wenig zu tun. Umso mehr stechen sie natürlich hervor. Ganz großartig war Kammersänger Georg Zeppenfeld, den ich bisher noch nicht gehört habe. Ein mächtiger Bass, der seinen Versen die notwendige Tiefe mitgegeben hat. Sehr gut auch wieder Christina Landshamer, die vielleicht einen Tick weniger Schrill hätte klingen dürfen.
Die Dresdner Philharmonie ist einfach ein tolles Orchester, dass ein Deutsches Requiem ganz makellos dargeboten hat. Die Musiker haben das Gefühl vermittelt, dass sie Freude daran hatten, das Werk wieder aufführen zu dürfen.
Mich begeistert das Werk sehr. Es sticht als Requiem heraus, da es nicht in der Tradition der Totenmesse angelegt ist. Stattdessen hat Brahms gezielt die Bibelzitate herausgesucht, die seiner Idee eines Trauergesangs gerecht werden. Dieses Requiem betont den Charakter des Trostes, den einerseits die Hinterbliebenen erhalten sollen und andererseits die, die gestorben sind. Das ist ein schöner Gedanke, insbesondere, da wir immer wieder mit dem Tod konfrontiert sind.
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