Im Rahmen des Gedenkkonzertes anlässlich der Bombardierung von Dresden im zweiten Weltkrieg gab es diesmal in der Dresdner Kreuzkirche ein ganz besonderes Konzert zu erleben! Sven Helbig hat das Requiem A komponiert, für Chor, Orchester, Bass und Elektronik – es wurde dort uraufgeführt!
Zunächst begann das Gedenkkonzert aber so, wie es immer beginnt: mit der Trauermotette Wie liegt die Stadt so wüst von Rudolf Mauersberger. Auch dieses Stück wurde damals eigens anlässlich des Ereignisses von Rudolf Mauersberger komponiert – damals natürlich noch unter dem direkten Eindruck der Geschehnisse. Es ist ein kurzes, aber sehr ergreifendes Stück, was nahtlos in das Glockengeläut übergeht.
Danach folgte Requiem A, was zusätzlich visuell unterstützt wurde: das Licht in der Kirche wurde ausgeschaltet, die Musiker und Sänger hatten kleine LEDs an den Notenhaltern, außerdem war eine Leinwand in Form eines überdimensionales „A“ über den Chorraum gespannt, auf die verschiedene Motive und Videos im Laufe des Werkes projiziert wurden.
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Der Text des Requiems bestand einerseits aus dem liturgischen Text sowie Eigendichtungen von Sven Helbig. Sein Ziel war, wie er im Gespräch mit seiner Tochter gesagt hat, nicht den Krieg zu thematisieren, sondern den Neubeginn – das „A“ steht dabei für Anfang oder auch Atem. Mir gefällt diese Idee, da immer noch zu viele Menschen verharren und nach hinten blicken, statt nach vorne. Und so ist es nur konsequent, dass dieses Requiem auch in Coventry aufgeführt wird.
Das Werk besteht aus neun Sätzen, die durch elektronische Passagen miteinander verbunden sind. Die meisten Sätze werden vom Chor gesungen, ein Satz ist instrumental und zwei Sätze wurden vom Bass gesungen – von René Pape.
Ich empfand die Aufführung wirklich als sehr beeindruckend – die Videoprojektion hätte es für mich gar nicht gebraucht – die Musik sprach für sich. Ich finde hier wurde ein großartiges Werk geschaffen, dass vom Chor und der Sächsischen Staatskapelle unter der Leitung von Martin Lehmann brillant aufgeführt wurde. Aufgrund der elektronischen musikalischen Teile, musste zusätzlich mit Lautsprechern gearbeitet werden, was aus meiner Sicht gut funktioniert hatte.
Es ist toll, dass der Chor nicht stehenbleibt und auch immer wieder neue musikalische Grenzen auslotet. Das Konzert wurde von Arte aufgezeichnet und kann hier geschaut werden.
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