Ich war gestern im Konzert in der Alten Oper in Frankfurt. Das Pygmalion Ensemble (Chor und Orchester) spielte die h-Moll Messe von Bach. Es war mindestens das fünfte Mal, dass ich dieses Werk live erlebt habe, und die Aufführung gestern gehörte mit zu den besten, die ich gehört habe.
Das Orchester spielt auf historischen Instrumenten und ist auch relativ klein besetzt (für heutige Verhältnisse). Aber es war auch ein Lautenspieler dabei. Der Chor ist wirklich ausgezeichnet – bei gemischten Erwachsenenchören ist es oft so, dass die Soprane überwiegen und die Tenöre und Bässe nieder singen. Das ist bei Pygmalion nicht der Fall. Es waren sogar drei Countertenöre dabei, die den Alt unterstützt haben. Für mich ist es ja ungewöhnlich mal einen Erwachsenenchor zu hören und ich würde immer einen Knabenchor bevorzugen, da mir der Klang – insbesondere der Sopranstimmen – besser gefällt. Aber dieses Ensemble ist wirklich einzigartig. Es war auch nicht das erste Mal, dass ich sie gehört habe.
Von den Solisten war zum Glück die Altistin herausragend. Das Agnus Dei ist für mich eine der schönsten Arien von Bach überhaupt und die wird von ihr gesungen. Und das war gestern ein Gänsehaut-Moment. Tenor und Bass waren gut, die Sopranistinnen fand ich nur mittelmäßig. Das tat aber dem Gesamteindruck keinen Abbruch.
Hier ein schon älteres Interview mit Raphael Pichon, dem Leiter des Ensembles, über die h-Moll Messe. Das Interview ist auf Französisch, man versteht aber recht viel und man bekommt auch einen Eindruck von der Musik.
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