Ich war vorhin im Gedenkkonzert des 13. Februar 1945 in der Kreuzkirche in Dresden. Normalerweise findet das Konzert am Samstag nach dem 13. statt. Irgendwann habe ich dann geschlussfolgert, dass das der 75. Jahrestag ist, weshalb das Konzert tatsächlich am 13. stattfindet, um dann wiederum festzustellen, dass es der 74. Jahrestag ist. Keine Ahnung, weshalb das Konzert heute stattfinden musste.
Das Besondere heute war auch dass nicht nur die Trauermotette „Was liegt die Stadt so wüst“ von Mauersberger aufgeführt wurde, sondern auch sein Dresdner Requiem.
Links auf die Trauermotette habe ich schon öfter geteilt, sie verfehlte auch heute ihre Wirkung nicht. Es ist ein unglaublich intensives Stück. Dazu muss man die Umstände kennen, unter denen dieses Werk entstanden ist. Mauersberger war Kreuzkantor während der NS Zeit und hat den Chor vor der Vereinnahmung durch die Nazis geschützt (später übrigens auch vor der Vereinnahmung durch das DDR Regime).
Während der Bombardierung von Dresden hat Mauersberger elf seiner Chorknaben verloren. Er hat daraufhin zunächst die Trauermotette komponiert, die im August 1945 in der zerstörten Kreuzkirche aufgeführt wurde. Später hat er dann noch das Requiem komponiert, das dann bis zu seinem Tod 1971 immer in Kombination aufgeführt wurde.
Ich habe das Requiem heute zum ersten Mal gehört. Das besondere ist, dass es speziell für den Aufführungsraum der Kreuzkirche komponiert wurde. Und ganz speziell gibt es einen Satz der eigens für den damaligen Knabenalt Peter Schreier komponiert wurde.
Das besondere am Requiem ist, dass es für drei Chöre, dem Hauptchor im Chor der Kirche, dem Altarchor und dem Fernchor hinter dem Altarraum geschrieben wurde. Ich muss mir jetzt mal die CD Aufnahme anhören, ob man das darauf erkennen kann. Ich schätze, dass man das nur live am ursprünglichen Aufführungsort erfahren kann.
Das Requiem hält sich stark am liturgischen Text. Für mich persönlich erreicht es nicht die gleiche Emotionalität, wie die Motette. Allerdings habe ich das Stück auch nur einmal gehört. Die Geschehnisse von 1945 werden sicher ausdrucksstark wiedergegeben.
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