Ich war gestern in Frankfurt in der Oper, es gab „Der ferne Klang“ von Franz Schreker, uraufgeführt 1912 ebenfalls in Frankfurt. Damals war die Oper ein großer Erfolg und eine der meistgespielten Opern in Europa. Die Nazis haben Franz Schrekers Erfolg ein Ende gesetzt und erst nach 1960 gibt es eine Renaissance des Künstlers.
Die Musik ist impressionistisch und malt sozusagen die Gefühlswelt in Klang. Und darum geht es auch in dem Stück. Fritz verlässt seine geliebte Grete um dem fernen Klang hinterherzujagen. Unglücklich landet sie in einem Freudenhaus. Als Franz zurückkehrt stößt er sie deshalb von sich. Als er im dritten Akt ihre Geschichte auf die Bühne bringt und damit einen Misserfolg hat, weil er nicht in der Lage ist Glück zu intonieren finden die beiden wieder zusammen. Allerdings ist er schwer krank und stirbt dann in ihren Armen.
Sänger und Orchester waren sehr gut. Aber die Inszenierung war wieder einmal herausragend. Die Handlung spielt auf mehreren Ebenen, die alle auf der Bühne sichtbar waren, sowohl die Realität, als auch die Träume, manchmal die Vergangenheit und manchmal auch die Zukunft, die hätte passieren können, hätte man anders gehandelt. Unterstützt wurde das ganze durch wunderbare Projektionen, wie man sie in letzter Zeit öfter in Frankfurt sehen kann. Hier wird moderne Technik mit Bedacht und sehr gezielt eingesetzt, um die Dramatik weiter zu unterstützen. Besonders die optische Darstellung des fernen Klanges war fantastisch. Bilder, die immer noch nachklingen!
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