Ich habe noch nicht über meinen letzten Besuch im Jungen Theater Bonn berichtet. Das war letzten Samstag vor einer Woche. Ich hatte mir ihr neuestes Stück „Das letzte Aufgebot“ angesehen. Wieder ein selbstgeschriebenes Stück über die Zeit 1944/1945, als der Krieg eigentlich schon verloren war, aber man trotzdem noch Jugendliche mobilisiert hat, um sie in den Tod zu schicken.
Die Autoren waren der Intendant und drei Jugendliche aus dem Nachwuchsensemble. Prinzipiell finde ich es ja gut, wenn man solche komplizierten Stoffe aufarbeitet und dann noch ein eigenes Stück schreibt und inszeniert. Da waren gerade beim Jungen Theater auch schon ein paar sehr gelungene Stücke dabei. Dies ist nun das dritte selbstgeschriebene Stück in dieser oder ähnlicher Besetzung und leider konnte es mich wieder nicht überzeugen.
Das Stück ist sehr schwer – kein Wunder bei dem Thema – und es lässt jene Leichtigkeit missen, die die gelungenen Stücke inne hatten. Einzig Karl Junker schafft es in wenigen Szenen das Publikum zum Lachen zu bringen. Klar, nicht jedes Stück muss komisch sein. Aber dann war es mir umgekehrt nicht bedrohlich genug. In manchen Szenen schon, aber unterm Strich eben nicht.
Vielleicht bin ich zu kritisch, aber ich habe gerade in diesem Theater schon so viel herausragendes gesehen, dass ich damit halt nicht zufrieden bin.
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