Der St. Petersburger Knabenchor ist so etwas wie ein Stammgast an Weihnachten im Frankfurter Dom mit ihrem Weihnachtskonzert. Ich hatte diesen Chor noch nicht gehört und war gespannt auf das Konzert.
Es startete durchaus anspruchsvoll mit Britten, dann ging es russisch weiter, wurde dann barock, danach romantisch und auch modern. Es waren einige „Schlager“ der klassischen Musik dabei, z.B. das Ave Maria von Schubert, der Gefangenenchor aus Nabucco oder das Halleluja aus dem Messias. Der Weihnachtsliederanteil war überschaubar.
Das Publikum hat es nicht gestört. Im Gegenteil: es wurde fleißig nach jedem Lied geklatscht, was ich ja eher anstrengend finde.
Gesanglich war der Chor gut – sehr schöne Stimmen und die Einsätze haben auch alle gepasst. Aber bei O, Fortuna aus Carls Orffs Carmina Burana war es dann stimmlich doch zu schwach und der Chor besonders im Bass und Tenor zu schwach besetzt (jeweils fünf Sänger) und bei den lauten Passagen war der Sopran nicht besonders harmonisch.
Sehr gut gefallen hat mir aber das Ave Maria, bei dem sich der Chor im Raum verteilt hat und so eine ganz andere Wirkung erzielt hat.
Man konnte auch spüren, dass sich der Chor im Russischen zu Hause fühlte – das klang doch harmonischer. Und bei den wenigen deutschen Liedern hatte mich russische Akzent etwas gestört.
Als Zugabe gab es eine besondere Fassung von „The Lion sleeps tonight“, die ich in ähnlicher Form schon einmal von einem litauischen Knabenchor in Youtube gesehen habe. Das hatte den Jungs sichtlich viel Spaß gemacht und war einfach toll anzuhören. Besonders der „Affen-Sound“ vom 1. Alt war herausragend!
Insgesamt war das Konzert auf dem Niveau der Wiener Sängerknaben, allerdings mit einer guten Tenor- und Bass-Besetzung!
Hier noch der litauische Chor:
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