Es gibt derzeit zwei Konzertevents zu Game of Thrones: The Music of Game of Thrones Live in Concert und Game of Throwns the Concert Show. Ich habe mich für das erste Event entschieden, weil ich hoffte, dass es musikalisch anspruchsvoller sein würde. Das kann auch sein, dennoch hat es musikalisch die Mittelklasse nicht erreicht.
Ich habe das Konzert im Kongress am Park Augsburg erlebt. Ein ziemlich hässlicher Siebzigerjahre Betonbau, multifunktional, kein echter Konzertsaal. Trotzdem kann man dort auch Konzerte aufführen, ohne dass das Orchester elektronisch verstärkt wird.
Weshalb man das Orchester aufgenommen und dann über Lautsprecher wiedergegeben hat, ist mir ein Rätsel. Ich hatte regelmäßig Schwierigkeiten das jeweilige Instrument zu orten, das gerade gespielt hat – einfach weil die Anlage oft musikalischen Matsch produziert hat. Nebenbei waren alle Musikstücke viel zu laut wiedergegeben – teilweise so laut, dass die Anlage übersteuert hat und mir körperliche Schmerzen bereitet hat.
Was mich besonders ärgert ist, dass so etwas völlig unnötig ist. Fünfzig Orchestermusiker können leicht einen Saal beschallen, der 1430 Plätze hat. Und die wenigen elektronischen Klänge der Partitur hätte man über die Soundanlage einfügen können, wie das auch bei den Filmen mit Livemusik gut gelingt.
Die musikalische Leitung hatte Franz Bader, der auch durch das Programm geführt hat. Das hat er sehr gut gemacht. Man merkte, dass er enthusiastisch bei der Sache war und er Erfahrung mit Filmmusik und Videospielsoundtracks hat.
Das Orchester war das Tschechische Symphonieorchester Prag. Die Qualität des Orchesters konnte ich aufgrund der klanglichen Situation nicht beurteilen.
Als Solistin trat Franziska Bader auf, die Tochter des Dirigenten. Sie ist noch in der stimmlichen Ausbildung. Das hörte man deutlich. Sie versuchte sich während des Konzertes in stimmlichen Experimenten und wollte offenbar den großen Stimmumfang zeigen, den sie leider nicht hat.
Die Chorpassagen wurden vom sehr großen Universitätschor Augsburg gesungen. Leider hat der Chor das gleiche Problem wie viele andere Chöre: er ist überproportional mit Frauen besetzt. Das heißt stimmlich überwogen die Soprane und Altstimmen; Tenor und Bass waren kaum zu erkennen. Hier hätte es gut getan mindestens die Hälfte der Frauen aus dem Chor zu entfernen, um ein ausgewogenes Klangbild zu erzeugen.
Zur visuellen Untermalung wurden bewegte Ornamente projiziert. Das hat mir gut gefallen und die Musik unterstützt.
Musikalisch gefällt mir die Film- bzw. Serienmusik von Game of Thrones sehr gut. Allerdings fand ich sie in der zweiten Konzerthälfte doch zu repetitiv. Da spürt man dann, dass die musikalische Tiefe der großen Komponisten fehlt.
Insgesamt also ein eher mäßiges Programm, das aber durch meine tolle Begleitung mehr als wett gemacht wurde!
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