Männer sind Schweine und Frauen ein bisschen dumm! Das könnte man jedenfalls denken, wenn man sich Rigoletto anschaut. Er ist der Hofnarr, der dem Herzog von Mantua dient. Der Herzog steigt jeder Frau hinterher, die nicht bei drei auf den Bäumen ist und dabei stört es ihn nicht, wenn der Gatte nebendran steht. Rigoletto hilft ihm dabei. Interessanterweise muss sich der Herzog nicht einmal viel Mühe geben. Er sagt den immergleichen Spruch auf und die Frauen liegen ihm zu Füßen.
Soweit so gut. Aber Rigoletto hat eine Tochter. Und während er ohne Skrupel die Töchter anderer Herren „opfert“ will er seine vor dem Herzog beschützen. Natürlich erobert sie der Herzog doch. Also beschließt Rigoletto seiner Tochter die wahre Natur des Geliebten zu zeigen und danach beauftragt er einen Mörder um den Herzog ermorden zu lassen. Was macht die Tochter? Obwohl sie gesehen hat wie ihr Herzog drauf ist opfert sie sich und lässt sich statt seiner ermorden.
Ja, es gibt noch ein bisschen Handlung drumherum. Zum Beispiel werden zu Beginn des ersten Aktes Rigoletto und der Herzog verflucht. Während der Fluch aber am Herzog abprallt nimmt ihn sich Rigoletto zu Herzen und wird am Ende ja auch von ihm getroffen. Ignoranz siegt, könnte man also auch deuten. Und wenn ich mich so umschaue scheint das auch oft zuzutreffen.
Ich weiß nicht, was uns der Autor wirklich sagen wollte. Tatsächlich basiert das Stück aber auf einem Buch von Victor Hugo. Für die Oper musste es aber so lange geändert werden, bis es durch die Habsburger Zensur durch kam.
Das Stück spielt eigentlich im 16. Jahrhundert in Mantua. Tatsächlich spielt das aber keine Rolle. Und so wurde die Handlung der Frankfurter Inszenierung in einen fiktiven Raum verlegt. Die Anmutung des Bühnenbilds war gotisch, die Kostüme eher klassizistisch oder modern. Einen Bezug zum Stück konnte ich nicht erkennen.
Toll war die Beleuchtung, die immer die Stimmung der Szene wunderbar wiedergegeben hat.
Toll waren auch die Sänger. Allen voran Christopher Maltman als Rigoletto, aber auch Florina Ilie als seine Tochter und Gerard Schneider als Herzog haben sehr gut gesungen.
Musikalisch geleitet wurde die Wiederaufnahme an der Oper Frankfurt von Pier Giorgio Morandi.
Ich tue mir ja meistens schwer mit Verdi, aber diese Aufführung hat mir wirklich sehr gut gefallen!
Hier die Einführung der Oper Frankfurt selbst, noch mit anderer Besetzung.
Wer übrigens glaubt er kenne kein Stück dieser Oper täuscht sich.
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