Martin Grubinger wird am 29. Mai 40 und verabschiedet sich auf dem Höhepunkt seiner Karriere von der Bühne. Aktuell gibt er eine Abschiedstournee und so wird man dieses Jahr öfter lesen können, dass es sein letztes Konzert auf der einen oder anderen Bühne ist. Das letzte Konzert, das ich finden konnte findet am 27.823 in der Rheingoldhalle in Mainz statt.
Am 7.3.23 stand er zum letzten Mal auf der Bühne der Alten Oper in Frankfurt. Tatsächlich ist es das erste Mal, dass ich ihn live erleben konnte. Und das war tatsächlich ein besonderes Erlebnis! Schon beim Betreten des Konzertsaales fiel die unglaublich volle Bühne auf – vollgestellt mit Trommeln, Pauken, Vibraphonen, Xylophon, Marimbaphon und weiteren Perkussionsinstrumenten, deren Name ich jetzt nicht parat habe. Achja, ein Flügel war auch dabei.
Der Grund war, dass Martin Grubinger mit vier weiteren Perkussionisten und einem Pianisten gekommen war. Auf dem Programm standen Stücke, die nur für Perkussion geschrieben waren oder für Perkussion mit Orchester. Der Orchesterpart wurde dann vom Klavier übernommen.
Es begann mit dem Stück Okho von Iannis Xenakis. Elf Minuten mächtiges Getrommel von drei Perkussionisten. Das war schon beeindruckend.
Weiter ging es mit Inferno von Daníel Bjarnason. Eigentlich für Perkussion und Orchester, aber diesmal eben ohne Orchester. Martin Grubinger hat ab diesem Stück auch immer moderiert, was mir ja grundsätzlich gut gefällt. Und zu dem Stück meinte er, es hieße nicht nur Inferno, es fühle und höre sich auch so an. Ich kann gar nicht sagen, ob ich das so empfunden habe, aber es war beeindruckend das Stück zu erleben. Auf jeden Fall Schwerstarbeit für die Musiker!
Das letzte Stück vor der Pause war Drumming I von Steve Reich. Eines der ersten Stücke, das tatsächlich für Perkussion solo geschrieben wurde. Das gesamte Stück dauert ungefähr eine Stunde, wir hörten nur den ersten Satz, der von vier Perkussionisten auf vier Bongo-Paaren gespielt wurde. Alle Bongos waren gleich gestimmt, das Stück wurde also nur durch den Rhythmus bestimmt.
Nach der Pause ging es weiter mit Siedi von Kalevi Aho. Ursprünglich auch wieder für Schlagzeug und Orchester, hier also mit Klavier.
Den Abschluss bildete dann das wohl harmonischste Werk, komponiert von Martin Grubingers Vater: Number of Fate. Es ging um die Zahl 7, die in allen Takten in diesem Stück auftaucht.
Am Ende gab es stehende Ovationen und so wurden wir mit zwei Zugaben belohnt.
Zunächst gab es ein Trommelsolo, bei dem Martin Grubinger auch ein paar Tricks gezeigt hat. Sein Kommentar dazu: wer sehen möchte, wie das geht, der soll doch einfach mit dem Handy drauf halten. Ich habe es dann mal gemacht:
Und die zweite Zugabe war ein Ragtime, ebenfalls beeindruckend und locker hörbar. Ein entspannter Abschluss eines tollen Konzertes!
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