Joy Denalane ist mir zum ersten Mal aufgefallen, weil sie für den Film Contra den Song Use me von Bill Withers neu eingespielt hat. Hier die Soundtrack Version:
Seitdem wollte ich sie gern live sehen, aber das war bekanntermaßen schwierig. Schließlich habe ich ein Plakat entdeckt, dass sie zur Zeit auf Tour ist und in Frankfurt im Zoom auftritt. Das versprach ein schönes und intimes Konzert zu werden!
Und so war es auch. Ich habe keine Ahnung, wieviele Personen tatsächlich da waren. Das Zoom hat Platz für 2.700 Zuschauer, aber es war nicht ausverkauft. Geschätzt waren so 1.500 Leute da. Leider kriegen die Betreiber dieser Eventlocations das Bar-Geschäft nie gut auf die Reihe, so dass es eine Weile gedauert hatte, bis man sein Getränk hatte. Da wünsche ich mir immer, sie würden in der Oper Nachhilfe nehmen. Dort ist das so viel besser organisiert!
Aber wir konnten dann doch noch versorgt zwei bis drei Liedern der Musikerin Ray Lozano lauschen, die das Vorprogramm gestaltete. Tatsächlich war sie später auch als Background-Sängerin von Joy Denalane zu hören. Jedenfalls war das ein guter Auftakt, um sich auf das folgende Konzert einzugrooven.
Es war ein richtig tolles Konzert! Ich kannte quasi nichts von ihr und sie hat einen Querschnitt durch ihre ganze Schaffensphase (immerhin schon über zwanzig Jahre) gegeben. Einige Songs von ihrer neuen Platte Willpower, aber auch ganz alte Sachen von ihrer ersten Platte Mamani, wo sie noch Deutsch gesungen hat.
Mit ihrem letzten Album Let Yourself be loved ist Joy Denalane übrigens die erste Deutsche, die von dem legendären Label Motown veröffentlicht wurde: https://www.deutschlandfunk.de/joy-denalane-erste-deutsche-bei-motown-100.html
Klasse fand ich auch, dass sie zu fast allen Stücken auch erläutert hat, was sie zu bedeuten haben, weshalb sie sie geschrieben hat und wem sie gewidment sind. Darüber bekommt man einen noch stärkeren Bezug zu der Musik.
Besonders gefallen hat mir auch ihre bescheidene Art. So hat sie am Anfang den Mikrofonständer auf der Bühne nicht gesehen und als ihr die Stagehand den Mikrofonständer gezeigt hat, hat sie sich bei ihm entschuldigt, dass sie ihn übersehen hätte.
Die Stimmung beim Konzert war großartig. So gab es am Ende zunächst zwei Zugaben und dann noch eine weitere nur mit ihr begleitet vom Gitarristen auf der Akustikgitarre. Mega!
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