Die Klaviernacht im Gartensaal des Schlosses Karlsruhe (im Badischen Landesmuseum) ist immer ein tolles Ereignis! Dort spielen ausgewählte klavierbegeisterte und preisgekrönte Kinder ab 9 Jahren, Angehörige des PreCollege und Studierende der Hochschule für Musik Karlsruhe ausgewählte Werke der klassischen Musik – wie es im Programm heißt. Programmgestaltung und musikalische Leitung hat Prof. Sontraud Speidel.
Die Klaviernacht hat jetzt zum 8. Mal stattgefunden, ich war zum 3. oder 4. Mal dabei – der Weg lohnt sich auf jeden Fall! Was die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen am Flügel zaubern ist wirklich beeindruckend.
Il-Ruhn Katharina Jung und Luise Bold sind gerade einmal 9 bzw. 10 Jahre alt und haben Lieder von Robert Schumann, Clara Wieck-Schumann, Johann-Sebastian Bach, Carl Philipp Emanuel Bach, Aram Chatschaturjan und Felix Mendelssohn Bartholdy gespielt – teilweise auch vierhändig. Das war schon ein guter Auftakt.
Dann hat Shoma Kitabayashi den 1. Satz aus der Waldstein-Sonate von Ludwig van Beethoven gespielt. Er ist Master-Student bei Sontraud Speidel und hat das Werk sehr überzeugend dargeboten!
Als weitere Masterstudentin hörten wir Khayala Alizada mit dem 1. Satz der Klaviersonate Nr. 2 von Alexander Skrjabin. Auch eine sehr überzeugende Darbietung des etwas weniger eingängigen Stückes!
Am meisten begeistert haben mich aber der zwölfjährige Eren Parmakerli und der fünfzehnjährige Nelson Zhang; beide bereits vielfach ausgezeichnet. Zunächst spielten sie zwei Werke vierhändig von Robert Schumann, wo man ihre Virtuosität bereits erahnen konnte. Eren Parmakerli zeigte dann mit einer Fantasie von Frédéric Chopin, was er kann. Er hat auch einen Youtube-Kanal, wo er offenbar immer wieder kurze Auftritte hochlädt:
Nelson Zhang zeigte mit der Toccata D-Dur von Johann Sebastian Bach, dass er einerseits geistvolles Gestalten beherrscht – wie die Süddeutsche im Rahmen eines Berichts über ein anderes Konzert schreibt – und andererseits hat er dann eine furiose Konzertetüde von Nikolai Kapustin hingelegt.
Den Abschluss machte ein Werk zu 8 Händen von Siegfried Burgert, wo dann auch Sontraud Speidel mitgespielt hat.
Es hätten mehr Zuhörer da sein dürfen, wie das in meiner Erinnerung auch der Fall war! Ich kann da nur den Beitrag der Süddeutschen zitieren: dies war kein Schülervorspiel, sondern „Musiker mit individuellem Charakter und ausgeprägter Persönlichkeit“!
Und zum Ausklang – und auch das ist ein Highlight der Karlsruher Klaviernacht – gibt es dann noch einen Cocktail-Empfang und Künstlerbegegnung. Wobei die Cocktails immer kleine Kunstwerke sind, weitab des Gewöhnlichen! Hier zeigt die Ihro Bar aus Mannheim, was sie drauf hat! Und das ist unbedingt einen Besuch wert!
Leave A Reply