Das war mein zweiter Besuch bei den Mittwochskonzerten der Kronberg Academy im Casals Forum im Bechstein Saal, wo Studierende der Kronberg Academy das Programm gestalten. In diesem Fall war es Martina Consonni (Klavier), die für das Programm verantwortlich war; sie wurde von Dmytro Udovychenko (Violine) und Philipp Schupelius (Violoncello) begleitet.
Das erste Werk war das Duett für Violine und Klavier 25.X.1893 „In memory of P. I. Tchaikovsky“ des ukrainischen Komponisten Valentin Silvestrov. Ich konnte das Entstehungsdatum des Werkes nicht herausfinden, aber es muss vor 2009 gewesen sein, da es zu diesem Zeitpunkt der Komponist selbst aufgeführt hatte. Martina Consonni bezeichnete es als leichte Einstimmung auf das noch folgende Hauptwerk des Abends von Tschaikowski selbst. Ganz so leicht kam es mir nicht vor – zumindest der erste Satz, der auch als „Melody birth“ bezeichnet ist, ist eine ganz vorsichtige Auseinandersetzung von Klavier und Geige über das, was noch folgen soll. Der zweite Satz ist dann wunderbar melodisch und im dritten Satz wird es dann wieder etwas schwerer. Auf jeden Fall war das bereits eine tolle Einstimmung auf den noch folgenden zweiten Teil des Konzertes.
Den zweiten Teil bildete dann das Klaviertrio in a-Moll, das mit „A la mémoire d’un grande artiste“ untertitelt ist und das Tschaikowski 1881/1882 anlässlich des Todes des Pianisten und Komponisten Nikolai Rubinstein komponiert hatte (der übrigens nichts mit Arthur Rubinstein zu tun hat). Ein ganz tolles und sehr bewegendes Stück!
Beeindruckend war aber, was die Studierenden aus diesem Werk herausgeholt haben und wie sie sich im Laufe des Stücks immer weiter gesteigert haben, so dass man am Ende mit Gänsehaut da saß. Insbesondere Philipp Schupelius hat immer wieder den Kontakt zu seinen Mit-Musikern aufgenommen, immer wieder huschte ein Lächeln über sein Gesicht, offenbar, wenn ihm eine Passage besondere Freude bereitete oder sie besonders gut gelungen war. Aber das Duett am Ende des Stückes zwischen Violine und Cello war einfach herausragend, bis dann nochmal das Klavier übernimmt und das Stück zu einem wunderbaren Abschluss bringt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man das noch beeindruckender darbieten kann! Entsprechend wollte auch der Applaus nicht mehr enden, aber was hätten uns die Drei als Zugabe anbieten können? Das ist bei den Mittwochskonzerten nicht vorgesehen.
Ich habe mir gerade in Teilen das Werk nochmal von Kissin, Bell und Maisky angehört – sicher auch ein ungewöhnlich hochkarätig besetztes Trio, das seines gleichen sucht. Es war nicht beeindruckender, als das mitreißende Konzert der jungen Musiker. Hier ist es:
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