Im Rahmen der Musikfestspiele Dresden fand in der Frauenkirche Dresden ein Konzert statt, bei dem sich der Intendant der Musikfestspiele Jan Vogler und der musikalische Direktor der Frauenkirche Daniel Hope die Ehre gaben als Musiker aufzutreten. Sie treten durchaus regelmäßig als Künstler auf, aber zusammen habe ich sie noch nie gehört. Mit von der Partie war noch das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin unter der Leitung von Anna Rakitina.
Um alle Musiker angemessen in der Frauenkirche platzieren zu können, wurden die ersten fünf Sitzreihen der Kirche entfernt, so dass die Musiker wie in einer Arena fast in der Mitte der Kirche saßen. Tatsächlich ist die Frauenkirche sonst kein guter Ort für Konzerte, da die Chorbalustrade den Blick auf das Orchester behindert und der Platz im Altarbereich beengt ist. Außerdem können die Künstler nicht durch einen Seitengang zu ihren Plätzen gelangen, sondern müssen die gleichen Eingänge benutzen, wie die Zuschauer.
Auf dem Programm standen zunächst drei vierminütige Stücke, die den Künstlern quasi die Gelegenheit boten, um sich vorzustellen. Zunächst das Orchester mit Adoration von Florence Price. Dann folgten zwei Filmmusiken: erst Daniel Hope und Orchester mit dem Prelude und dem Love Theme aus dem Film Spellbound von Miklós Rózsa, anschließend Jan Vogler und Orchester mit dem Thema aus Schindlers Liste von John Williams. Das war alles ausgezeichnete Musik, auch ausgezeichnet dargeboten! Aber das Auftreten, Applaus entgegennehmen, sich von der engen Bühne quälen, um sich kurz in den verglasten Vorraum eines Kircheneingangs zurückzuziehen (wo die Künstler ohnehin gesehen wurden), dann wieder auftreten, um wieder den Applaus entgegenzunehmen wirkte übertrieben. Würdevoller wäre es gewesen, wenn Dirigentin und Solisten mit dem Orchester aufgetreten wären und sie danach einfach einen langen Applaus entgegengenommen hätten.
Vor der Pause folgte noch ein Werk von Miklós Rózsa, die Sinfonie concertante für Violine, Cello und Orchester. Miklós Rózsa war einer der erfolgreichsten Komponisten von Filmmusik – unter anderem hat er den Oscar für die Filmmusik von Ben Hur erhalten – er hat aber auch Konzertwerke geschrieben. Dieses dreisätzige Werk von 1966 war durchaus anspruchsvoll und sicher nicht jedermanns Geschmack, leider auch nicht meiner.
Nach der Pause spielte das Orchester dann noch die 5. Sinfonie von Peter Tschaikowsky. Ein tolles Stück, bei dem das Orchester mit großer Spielfreude und Dynamik dabei war. Gerade nach dem etwas schwierigen Stück vor der Pause war das Publikum nun begeistert und applaudierte fleißig!
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