Meute Empor Tour in Frankfurt: der Groove setzte nur langsam ein

Die Hamburger Brass-Band Meute mit ihrem ganz eigenen Techno-Sound ist zur Zeit unterwegs auf Empor Tour – anlässlich ihres neuen Albums Empor. Die Tour hat vor Kurzem erst angefangen und jetzt waren sie in Frankfurt in der Jahrhunderthalle in Höchst.

Bei Stehkonzerten, wie in diesem Fall, fasst die Jahrhunderthalle fast 5.000 Zuschauer – und es war ausverkauft! Meute ist inzwischen kein Geheimtipp mehr, sondern etwas, was man gesehen und erlebt haben muss. Der Sound ist einzigartig und zwingt einen geradezu mit zu tanzen – sollte man meinen.

Genauso hatte ich es in Wiesbaden vor anderthalb Jahren erlebt: Stimmung von der ersten Minute an, das Publikum war die ganze Zeit am Tanzen und machte mit, wenn die Band etwas in Gang setzen wollte. Jetzt in Frankfurt war das viel verhaltener. Nur mühsam ließ sich das Publikum darauf ein, z.B. in die Hocke zu gehen, um einen bestimmten Effekt zu erzielen.

Das kann natürlich daran liegen, dass nun eben doppelt so viele Leute das Konzert sehen (aber nicht erleben) wollen. Vielleicht ist das Publikum auch nicht so gut auf das Konzert vorbereitet worden, indem vorneweg schon viel Techno gespielt wurde.

Erst, nachdem Meute die Bühne verlassen hat, um im Publikum wieder aufzutauchen, wurde es richtig gut. Zu diesem Zeitpunkt habe ich es bedauert, einen Stehplatz im Parkett zu haben und keinen Platz auf der Tribüne. Für eine ganze Weile war Meute dann nur mit einer Handkamera gefilmt auf der Leinwand zu sehen – da ja nur wenige Zuschauer um Meute selbst herumstehen konnten. Meine Hoffnung, dass sich Meute durch den Saal bewegen würde, kam nicht zustande.

Immerhin kam durch diese Aktion deutlich mehr Stimmung auf, und als Meute dann wieder auf der Bühne erschien, war wirklich ein Großteil des Saals am Tanzen.

Am Ende gab es erwartungsgemäß noch eine Zugabe.

Musikalisch fand ich es wieder klasse! Die Lichtshow war auch richtig gut gemacht, das war sicher ein Schritt nach vorn. Insgesamt lebt so ein Konzert aber von der Stimmung im Publikum und das war mir deutlich zu zurückhaltend.