Ich war vorhin in der Kammeroper Stuttgart und habe „Krieg. Stell dir vor, er wäre hier.“ gesehen. Das Stück basiert auf dem Essay von Jane Teller von 2001 und hatte letzten Freitag Uraufführung.
Der Text wird vorgetragen/dargestellt von einem Schauspieler, unterbrochen von neun Gedichtsinseln, die kammermusikalisch von einem Streichquartett, einer Sopranistin und einem Bariton sowie einem Jungen hinter einem Zaun vorgetragen werden. Das Geschehen hinter dem Zaun ist surreal dargestellt.
Im Stück geht es um einen Krieg, der in Deutschland ausbricht und die Menschen zwingt nach Ägypten zu fliehen. Es kehrt also die aktuelle Flüchtlingssituation einfach um. Außerdem wird es aus der Perspektive eines Teenagers erzählt.
Es ist gut sich immer wieder bewusst zu machen, dass die Menschen eigentlich nicht freiwillig hier sind sondern durch Umstände dazu gezwungen wurden, auf die sie keinen Einfluss hatten.
Sehr gut gefallen hat mir, dass so viele Jugendliche, natürlich auch ganze Schulklassen, da waren. Die schauspielerische Leistung war hervorragend. Die Musik war so, dass man sie außerhalb des Stück-Kontextes nicht hören möchte.
Ich hatte schon einmal etwas von Jane Teller gelesen und im Theater gesehen: „Nichts“. Das Buch und die Aufführung basierend auf dem Buch hatte mir gar nicht gefallen. Die heutige Aufführung war wirklich gelungen!
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