Nachdem ich bereits mit Glühwein die Weihnachtszeit eingeläutet habe, haben jetzt auch die Windsbacher die weihnachtliche Konzertsaison eröffnet. Herr Lehmann hat sich entschuldigt, dass man O du fröhliche eigentlich erst zu Weihnachten singen dürfe, aber der Chor kam gerade von der USA Tournee zurück und geht in Kürze auf Tournee nach Südtirol, so dass keine Zeit blieb etwas anderes einzustudieren.
Tatsächlich entsprach das Programm fast identisch dem letztjährigen Weihnachts-Konzertprogramm. Mir war das recht, da ich dieses Programm großartig fand. Zwei neue Werke standen auf dem Programm: O magnum mysterium von Javier Busto und O nata lux von Morten Lauridsen. Von Javier Busto kenne ich bereits das Pater Noster, auch in der Version von den Windsbachern und das ist einfach toll. Und auch O magnum mysterium hat mich nicht enttäuscht! Es gibt einfach tolle zeitgenössische Chormusik! Hier das Werk von einem gemischten Chor gesungen.
Auch andere bekannte Werke, wie die Advents-Kyrie (Maria durch ein Dornwald ging) oder Es ist ein Ros entsprungen, wurden in zeitgenössischen Arrangements gesungen.
Der Chor hat wieder überragend gesungen. Auch mein Lieblingsstück aus dem Weihnachtsrepertoire war dabei: Lux aurumque von Eric Whitacre (ebenfalls zeitgenössisch). Herausragend – gerade bei diesem Stück – der Sopran: voll aber nicht spitz. Einfach toll.
In manchen Stücken fand ich den Countertenor etwas dominant oder den Alt etwas schwach. Aber insgesamt war es wieder eine beeindruckende Leistung des Chores.
Vor dem Konzert hat Herr Lehmann noch die Klangfänger Würzburg vorgestellt. Das ist eine Einrichtung in verschiedenen Städten (seit Kurzem auch in Würzburg), um Jungs an die Musik heranzuführen. Es bedeutet nicht automatisch, dass die Jungs dann auch im Chor landen. Und so gab es gestern zunächst zwei Lieder von sechs Zwergen, die das sehr ordentlich gemacht haben.
Und zum Abschluss gab es noch zwei Motetten von Bach als Zugabe – eigentlich lief das Konzert ja im Rahmen der Würzburger Bachtage.
Ich muss das Publikum von gestern loben: es war sehr still, hat nicht zwischendrin geklatscht und es hat auch kein Handy geklingelt. Man muss das ja inzwischen herausheben.
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