Das war der Titel des wunderbaren Konzerts von Gidon Kremer und der Kremerata Baltica zusammen mit dem Vibrafonisten Andrei Pushkarev und dem Clown Robert Wicke im Rahmen der Musikfestspiele Dresden. Lärm konnte ich nicht empfinden, nur Klangerlebnisse herausragender Musiker.
Das Programm bestand aus lauter kurzen Stücken – zunächst dreier eher unbekannter Komponisten, dann folgten mehrere Stücke von Astor Piazzolla und nach der Pause ein Reigen von Werken von Mieczysław Weinberg. Die ersten drei Stücke wurden aufgrund des Krieges in der Ukraine in das Programm aufgenommen.
Zuerst spielte die Kremerata Baltica zusammen mit Andrei Pushkarev Warm Wind der ukrainischen Komponistin Victoria Poleva von 2008 und bewies, dass sie eines der besten Streichensembles der Welt sind. Danach folgte Carol of the Bells des ukrainischen Komponisten Mykola Leontowytsch und anschließend … This Too Shall Pass …von 2021 der litauischen Komponistin Raminta Šerkšnytė, das eigens für Gidon Kremer und die Kremerata komponiert wurde.
Nach diesen fast etwas ernsten Tönen, die aber wunderbar hörbar waren, ging es dann entspannt mit Astor Piazzolla weiter, das meiste im Arrangement für Violine, Vibrafon und Streicher von Andrei Pushkarev. Unter anderem gab es den Grand Tango zu hören und auch Fuga y misterio. Letzteres habe ich in gleicher Besetzung bei Youtube gefunden.
Nach der Pause ging es ausgesprochen lustig weiter. Nach und nach trafen die einzelnen Musiker auf der Bühne ein und begannen ihren Part zu spielen, bis schließlich die Ouvertüre in voller Besetzung zu hören war. Dann trat zum ersten Mal Robert Wicke auf. Robert Wicke ist Clown beim Roncalli Zirkus. Dort hatten ihn Gidon Kremer und die Kremerata vor vier Jahren gesehen und waren so von ihm fasziniert, dass Gidon Kremer über ein Konzept für einen gemeinsamen Auftritt nachgedacht hat. Und das ist durchaus gelungen! So waren auf der Bühne des Schauspielhauses Dresden nicht nur Streicherklänge und Vibrafonklänge zu hören, sondern auch Beatboxing – es begann mit dem Geräusch des Knackens eines Kartoffelchips. Außerdem konnte man Jonglage im Takt der Musik erleben sowie Clownerie.
Die Zuschauer waren begeistert! Schade, dass es nur eine Zugabe gab!
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