Wie jedes Jahr fand auch diesmal das Gedenkkonzert anlässlich der Bombardierung Dresdens im Zweiten Weltkrieg in der Kreuzkirche statt, aufgeführt vom Dresdner Kreuzchor, Solisten und Mitgliedern der Sächsischen Staatskapelle Dresden unter der Leitung von Martin Lehmann. Unabhängig vom konkreten Anlass sollte uns das Konzert daran erinnern, wie sinnlos Kriege sind und wieviel Leid damit verbunden ist.
Traditionell beginnt das Konzert mit der Trauermotette Wie liegt die Stadt so wüst von Rudolf Mauersberger, der sie als Kreuzkantor unter dem Eindruck der zerstörten Kreuzkirche und den toten Knaben des Kreuzchores komponierte. Unabhängig von der heute sicherlich berechtigten inhaltlichen Kritik an der Motette, ist sie musikalisch ergreifend und drückt das Empfinden der Menschen damals aus.
Den Hauptteil des Konzertes bildete das Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart, das zusätzlich eingebettet war in zwei gregorianische Choräle am Anfang und das Da pacem Domine von Arvo Pärt am Ende. Es gibt tatsächlich viele Vertonungen eines Requiems, aber die von Mozart ist sicher eine der am häufigsten aufgeführten und daher am bekanntesten.
Niemand kann sich der Faszination des Lacrimosa entziehen, das Teil des Dies irae ist. Hier eine Fassung, die ich in Youtube gefunden habe.
Herausragend fand ich allerdings das Da pacem Domine von Arvo Pärt aus dem Jahr 2004. In diesem kurzen Stück wurde wieder die ganze Klangvielfalt des Chores ausgelotet. Sehr schön auch, dass dabei die Solisten mit dem Chor gemeinsam gesungen haben. Ein würdiger Abschluss des Konzertes. Hier eine Fassung des Stückes bei Youtube:
Der Kreuzchor hat ausgezeichnet gesungen. Unter der Leitung von Martin Lehmann singt der Chor deutlich präziser und kraftvoller. Er hat den Kreuzchor bereits jetzt einen deutlichen Schritt weiterentwickelt!
Die Solisten waren diesmal hinter dem Orchester platziert. Das hatte ich schon einmal beim Monteverdi Chor von Gardiner erlebt und das hatte mir dort schon nicht gefallen. Die Solisten, die durchweg sehr gut gesungen haben, kommen einfach nicht gut über das Orchester hinweg.
Insgesamt ein sehr würdiges Gedenkkonzert, bei dem auch danach sehr lange völlige Stille in der Kirche herrschte!
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