Am 15.10.2022 hat in London ein neues Theater eröffnet, das @soheplace – seit 50 Jahren die erste Neueröffnung eines Theaters in London, das auch als Theater errichtet wurde. Das ist etwas Besonderes in einer Stadt, in der es über 100 Theater gibt. Und dieses Theater ist auch etwas Besonderes.
Es bietet Platz für 602 Zuschauer, die rundum die Bühne herum sitzen. Das ist relativ klein und man ist sehr dicht an der Bühne dran. Genau genommen hätte ich von meinem Platz in der 1. Reihe aus die Darsteller berühren können, wenn ich den Arm ausgestreckt hätte. Es bedeutet natürlich auch, dass auf der Bühne nur wenig Requisiten verwendet werden, die die Sicht von Zuschauern einschränken könnten und vorhandene Requisiten werden entweder auf die Bühne getragen oder von unten herauf gefahren.
Ich fand das Theater jedenfalls großartig und auch die Restaurant war sehr gut und die Bar machte einen guten Eindruck. Man kann hier auch ohne Theaterbesuch herkommen!
Das Stück, das zur Zeit läuft ist Brokeback Mountain, basierend auf dem mit mehreren Oscars ausgezeichneten Film von 2005. Es geht um die beiden Cowboys Ennis und Jack, die sich 1963 beim Schafe hüten kennenlernen. Da sind sie etwa 20 Jahre alt. Die beiden kommen sich näher aber können sich ihre Liebe nicht eingestehen.
Danach dauert es vier Jahre, bis Jack plötzlich bei Ennis auftaucht, der zu diesem Zeitpunkt bereits verheiratet ist und 2 kleine Töchter hat. Auch Jack ist verheiratet und hat einen kleinen Sohn. Es kommt wieder zum Sex zwischen den beiden, aber sie kehren wieder in ihre alten Leben zurück. Aber nun treffen sie sich jedes Jahr zweimal „zum Angeln“. In der Zwischenzeit gehen ihre Ehen kaputt, aber dennoch traut sich Ennis nicht mit Jack zusammenzuziehen, der ihn mehrfach darum bittet.
Nach 20 Jahren bekommt Ennis eine Postkarte zurück, die an Jack gerichtet war mit dem Hinweis, dass Jack gestorben ist. Es bleibt unklar, ob Jack durch einen Unfall ums Leben gekommen ist oder ob er von homophoben Männern totgeschlagen wurde.
Das Theaterstück beginnt damit, dass der inzwischen gealterte Ennis sich zurück erinnert an das, was damals geschehen ist. Er erlebt quasi alles erneut und man kann sich vorstellen, dass er gern manches anders gemacht hätte.
Die Rolle des jungen Ennis spielt Lucas Hedges, den ich schon in mehreren Filmen im Kino gesehen habe. Es ist kein Wunder, dass er bereits für einen Oscar nominiert wurde. Er spielt Ennis absolut überzeugend. Jack wird von Mike Faist gespielt, den ihc noch nicht gesehen hatte. Auch er spielte ausgezeichnet! Ein ganz starkes Stück, das gerade auf dieser Bühne im @sohoplace noch an Intimität gewinnt! Brillant umgesetzt!
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