Der Windsbacher Knabenchor war in der Johanniskirche in Würzburg mit geistlicher a cappella Chormusik zu hören. Eingeladen hatte der Lions Club und der Eintritt wurde für einen guten Zweck gespendet. Wenn ich das richtig im Kopf habe, war das einerseits für die Bahnhofsmission und andererseits für die Sprachförderung in einem Kindergarten. Die Kirche war gut gefüllt, aber es hätte auch noch voller sein dürfen – gerade in den vorderen Reihen waren noch einige Plätze frei, aber das mag auch damit zusammen gehängt haben, dass diese Plätze als 2. Kategorie ausgewiesen waren, was für mich völlig unverständlich ist. Ich habe in der ersten Reihe in der Mitte gesessen, dem Dirigenten Ludwig Böhme fast auf dem Schoß – welchen besseren Platz kann es bei einem a cappella Chorkonzert geben?
Das Konzert begann mit dem Morgengesang von Max Reger. Das war ganz hübsch, allerdings waren mir die Soprane da manchmal etwas schrill.
Weiter ging es mit der Motette Warum toben die Heiden von Felix Mendelssohn Bartholdy. Das habe ich nun schon öfter gehört und über den Text kann ich mich jedesmal amüsieren. Musikalisch ist das sehr schön und der Chor wurde jetzt auch harmonischer.
Es folgte Os justi von Anton Bruckner. Das war dann schon hohe Kunst wurde aber nochmals gesteigert durch Ubi caritas et amor von Maurice Duruflé. Das war wirklich hervorragend!
Dann kam es zum ersten Zwischenstück, was diesmal durch einen Cellisten – das zweite Zwischenstück noch mit einer Orgelspielerin – gestaltet wurde. Wir hörten die Prélude der 1. Suite für Cello von Johann Sebastian Bach. Cellist war Stephan Schultz, der auch auf einem historischen Instrument spielte. Sehr schön!
Weiter ging es zunächst mit einer Motette von Johann Christoph Bach (einem Cousin Johann Sebastian Bachs) sowie zwei Werken von Johann Sebastian Bach. Das war der Ausflug ins Barock – schön, aber für mich nicht aufregend. Anschließend hörten wir Die Pfade des Herrn sind Huld und Treue von Emanuel Vogt, der eng mit den Windsbachern verbunden war.
Das zweite Zwischenstück war die Sonata V von Antonio Vivaldi, diesmal mit Cello und Orgel. Ich bin kein Fan der Orgel, aber in dieser Form war das gut hörbar.
Im letzten Teil hörten wir Führe mich von Gustav Schreck, Jesus und die Krämer von Zoltán Kodály und Schaffe in mir, Gott, ein rein Herz von Johannes Brahms, sowie als Zugabe Verlorene Jugend von Brahms.
Insgesamt war das Konzert sehr geistlich – so war es natürlich auch angekündigt – aber für mich hätte es auch etwas moderner sein dürfen. So ragten die Werke von Duruflé und Kodály auch musikalisch heraus. Sie gaben frischen Wind, davon hätte es für meinen Geschmack noch mehr sein dürfen.
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