Die Riverside Studios London zeigen ein Stück mit dem Titel Second Best. Es geht um den Jungen, der beim Casting der Harry Potter Filme Zweiter wurde und wie es ihm mit dieser Ablehnung ergangen ist. Gespielt wird dieser Zweite von Asa Butterfield, den man bisher nur von Filmen und Serien kennt. Ich war zur Premiere dort.
Als wir eingelassen werden, befindet sich Asa Butterfield bereits auf der Bühne. Die Bühne ist hell erleuchtet mit weißem Boden, einige Props befinden sich auf der Bühne, die im Laufe des Stücks verwendet werden. Nachdem das Publikum etwas ruhiger wurde und das Licht im Saal ausging, legt Asa Butterfield los. Es ist ein Einpersonen-Stück, er erzählt uns seine Geschichte, die mit der Ultraschalluntersuchung von Sophie beginnt – die beiden bekommen einen Sohn.
Er brach dabei zusammen, weil er sich fragte, ob er ein guter Vater sein kann – und damit werden die Geschehnisse von damals rekapituliert, wobei er immer mal wieder von damals in die Jetztzeit wechselt. Das Stück hat viele Referenzen zu Harry Potter, die man nicht verstehen wird, wenn man nicht die Bücher gelesen und die Filme gesehen hat.
Das Stück hat komische Momente, ist aber auf keinen Fall eine Komödie, und es hat mich sehr irritiert, dass Leute an – aus meiner Sicht – sehr traurigen Stellen gelacht haben. Sein Vater ist direkt nach seiner Ablehnung an Krebs gestorben und er musste in psychiatrische Behandlung nachdem er vom neuen Freund seiner Mutter psychisch misshandelt wurde. Was daran komisch sein soll, erschließt sich mir nicht. Trotzdem schließt das Stück versöhnlich, und ich glaube, dass er ein guter Vater sein wird.
Das Stück ist sehr interessant und die Inszenierung gelungen. Allerdings hat mich die Aufführung nicht so gefesselt, dass ich das Stück direkt nochmals sehen wollte. Das liegt auch daran, dass Asa Butterfield keine besondere Bühnenausstrahlung hat. Sein Ausdruck und seine Sprache waren eher zurückgenommen, wie das im Film benötigt wird. In seinen Filmen (z.B. Ender‘s Game oder Hugo Cabret) hat er mir immer sehr gut gefallen, aber Bühne ist eben etwas anderes.
Insofern trifft für mich der Titel des Stückes die Aufführung sehr gut.
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