Im Staatstheater Mainz – dem Spielort für Opern in Mainz – ist eine Oper von Philip Glass aufgeführt worden: The Fall of the House Usher. Diese Oper geht auf eine Erzählung von Edgar Allan Poe zurück: einem Psychogramm eines Zwillingspaares Roderick und Madeline Usher, den letzten Nachfahren des Hauses Usher. Zu Beginn des Stückes bittet Roderick seinen alten Freund William zu kommen, um ihm zu helfen. Als er kommt, weißt das Haus bereits einen großen Riss auf. Er kann aber den Untergang der beiden nicht verhindern. Beide sterben und als William das Haus verlässt, stürzt es zusammen.
Die Inszenierung war sehr eigenwillig: so haben die Zuschauer nicht im Zuschauerraum gesessen, sondern auf der Bühne, bzw. im Bühnenraum, der normalerweise nicht zu sehen ist. Auf der Bühne war das Haus stilisiert zu sehen und das kleine Orchester hat tatsächlich im Orchestergraben gesessen, wobei der Graben ganz nach oben gefahren war, das Orchester also auf der Höhe des Publikums war. Auf diese Weise war man sehr dicht am Geschehen dran, viel dichter, als das sonst bei einer Oper überhaupt möglich ist!
Musikalisch war das wieder einzigartig. Philip Glass‘ Minimal Music unterstützt diese düstere und geheimnisvolle Stimmung des Hauses und des Verhältnisses der Zwillinge auf einmalige Weise, so dass man auch musikalisch in dieses Stück gezogen wird. Allerdings hätte für meinen Geschmack das Orchester größer besetzt sein dürfen – es warn etwa 12 Musiker auf der Bühne. Ich weiß nicht, ob das so vorgesehen ist. Herausragend und besonders war der Gesang von Maren Schwier in der Rolle von Madeline Usher: sie hatte keine echten Verse, sondern nur Töne gesungen. Das allerdings in großer Perfektion. Sehr gut war auch Brett Carter als William. Mark Watson Williams als Roderick Usher fand ich nicht so stark. Daneben gab es noch zwei weitere Rollen, die aber nicht gesungen haben.
Das war wieder eine sehr besondere Opernerfahrung – einerseits wegen des ungewöhnlichen Settings und natürlich wegen der eigenwilligen Musik Philip Glass‘.
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