Gestern war ich in der Semperoper und habe die Zauberflöte gesehen.
Die Erwartungen hinsichtlich der Inszenierung waren nicht besonders hoch. Und das war auch gut so. Die Inszenierung ist sehr alt und wirkte sehr hausbacken. Immerhin hat das Bühnenbild die Bühne stark verkleinert, was mit dem kleinen Orchester in mozartscher Originalbesetzung sehr gut zusammenpasste. Insgesamt aber erschienen viele Elemente völlig willkürlich und uninspiriert. Die Kostüme waren clownesk und pantomimisch übertrieben. Die Darstellung des Papageno war unnötig sexistisch. Gerade bei einer Oper, die von vielen Kindern gesehen wird völlig unangemessen.
Ich habe bis heute nicht verstanden, weshalb die Zauberflöte als Einstiegsoper gilt. Ohne freimaurerische Erklärung ist diese Oper wirr und unzusammenhängend. Dank einer Freundin habe ich gestern zum ersten mal einige Aspekte verstanden. Wobei sie festgestellt hat, dass die Inszenierung gerade nicht freimaurerisch ist, was natürlich einen Widerspruch zu Mozarts Werk darstellt.
Gesanglich war die Aufführung – bis auf die Leistung der Knaben – auf hohem Niveau. Die berühmte Arie der Königin der Nacht war exzellent! Ich hatte extra eine Aufführung gewählt, bei der die Knaben vom Kreuzchor gesungen wurden. In der ersten Hälfte war die Leistung auch ok, in der zweiten Hälfte aber nicht. Hier wählt man besser eine Aufführung mit den Tölzer Sängerknaben, die haben eine wesentlich bessere solistische Ausbildung. Das Orchester hat ausgezeichnet gespielt.
Insgesamt also eine musikalisch gute Aufführung bei einer sehr mäßigen Inszenierung. Ich stelle wieder fest, dass Mozarts Musik und insbesondere die Zauberflöte für mich kein Highlight ist.
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