Die anderen drei Veranstaltungen waren allesamt Jugendtheaterstücke. Zuletzt letzten Freitag im Jungen Theater Bonn wieder einmal „Geheime Freunde“. Das Stück habe ich jetzt schon oft gesehen, aber es fesselt mich nach wie vor. Die Inszenierung ist beeindruckend und die Darstellung insbesondere durch die jugendlichen Schauspieler letzten Freitag war herausragend, geprägt von einer unglaublichen Emotionalität. Dieses Stück muss man gesehen haben!
Dagegen habe ich Anfang des Monats ein neues selbstgeschriebenes Stück im Jungen Theater Bonn gesehen, geschrieben und dargestellt teilweise von den gleichen Darstellern wie „Geheime Freunde“. Das Stück heißt „You are the Reason“ und beschäftigt sich mit der permanenten online Präsenz und der Selbstdarstellung auf Youtube. Eigentlich ein guter Stoff, aber man hat versucht viel zu viel hineinzupacken. Dadurch verliert das Stück seine Stringenz und wird letztendlich beliebig. Dazu kommt, dass einige der Darsteller auch nicht besonders glaubwürdig gespielt haben. Im Vergleich zu den bisherigen selbstgeschriebenen Stücken des Theaters leider deutlich schlechter.
Interessanterweise hatte ich kurz darauf in der Kammeroper Stuttgart ebenfalls ein von Jugendlichen selbstgeschriebenes Stück gesehen, „On the line“, das ebenfalls den dauerhaften Internetkonsum zum Thema hatte. Dieses Stück war allerdings weitaus mehr eine Kunstperformance, als ein klassisches Theaterstück. Teilweise ganz witzig, teilweise ohne Konzept. Was mir gut gefallen hat war die Darstellung des Themas Cybermobbing. Das wurde sehr geschickt dargestellt und hatte große Emotionalität. Im Großen und Ganzen war ich nicht Zielgruppe, würde aber auch nicht sagen, dass es sich um ein empfehlenswertes Stück handelte.
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