Großes Konzert in der Alten Oper

Ein Deutsches Requiem höre ich immer zum Volkstrauertag in der Kreuzkirche in Dresden. Diesmal aber zog es mich zu einem zusätzlichen Konzert in die Alter Oper in Frankfurt, um dort das Requiem vom HR-Sinfonieorchester mit dem MDR Rundfunkchor, den Solisten Christiane Karg und Michael Nagy unter der Leitung von David Zinman zu hören.

Ich hatte den MDR Rundfunkchor schon mit der Matthäuspassion im Gewandhaus erlebt und fand ihn großartig. Ich habe mich darauf gefreut diesen Chor wieder zu hören und bin auch nicht enttäuscht worden!

Außerdem hatte ich letztes Jahr Michael Nagy genau mit diesem Werk in Dresden mit dem Kreuzchor gehört. Er war fantastisch und ich wollte auch diesen tollen Bariton wieder hören.

Ich habe das Stück inzwischen verinnerlicht und es gefällt mir richtig gut. Jedem der sieben Sätze kann ich etwas abgewinnen. Das fängt schon mit dem Eingangschor an, wenn es heißt “Selig sind die, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden”. Beim Beginn des zweiten Satzes bekomme ich Gänsehaut, wenn ich die Celli und Bässe höre. Und beim sechsten Satz “denn wir haben hie keine bleibende Statt” musste ich weinen.

Dieses Requiem steht für Trost, weniger für Trauer. Und genau so empfinde ich das auch. Ich bin nach dem Konzert immer sehr bewegt.

Wie war nun diese Aufführung? Ganz groß! Die Chorleistung war herausragend, ebenso war das Orchester wunderbar und auch Michael Nagy konnte wieder überzeugen. Er ist von dem Stück offenbar auch sehr angetan und singt viele Strophen (leise) mit. Frau Karg fand ich nicht ganz so überzeugend, aber der Sopran hat auch keinen so großen Anteil am Gesamtkonzert.

Ich habe nach dem Konzert noch eine Violinistin in der U-Bahn getroffen, der das Konzert auch sehr gut gefallen hat. Insbesondere hat sie den Chor gelobt, mit dem das HR Sinfonieorchester oft zusammen spielt.

Der einzige Nachteil war, dass es im Konzertsaal anders klingt, als in der Kirche und mir gefällt der Kirchenklang gerade bei diesem Stück ausnehmend gut. Zum Glück kann ich das Werk im November schon wieder hören.