In London gibt es viele Möglichkeiten, sich klassische Musik anzuhören, diesmal fiel die Wahl auf die Royal Albert Hall mit einem nicht ganz so klassischem Programm – genau genommen war es gar kein klassisches Programm, sondern ausgesprochen zeitgenössisch: die Film Music Gala. Die Gala findet offenbar seit einigen Jahren regelmäßig statt.
Bei diesen Galas besteht immer die Gefahr, dass das Orchester nicht besonders gut ist und das Publikum kritiklos alles gut findet. In diesem Fall spielte aber das Royal Philharmonic Orchestra, was ein gutes Orchester ist, unter der Leitung von Stephen Bell, einem guten Dirigenten. Dazu kam noch das The Cantus Ensemble, ein Londoner Kammerchor, der sehr gut gesungen hat – auch wenn bei Filmmusik der Chor eher nur eine weitere Stimme bzw. Instrument ist.
Die Musikauswahl war nicht unerwartet, aber totzdem sehr gelungen. Fast die Hälfte der Werke stammte von John Williams.
Und als Zugabe gab es dann noch das Main Theme von Rocky. Und wer glaubt, dass er es nicht kennt, dem sei es hier in Erinnerung gerufen:
Was mich gestört hatte war, dass das Orchester zwar live gespielt hat, damit man aber auch Instrumente wie E-Gitarre oder Synthesizer in den Gesamtklang einfügen konnte, musste alles aufgezeichnet, zusammengemischt und dann über Lautsprecher ausgegeben werden. Und die Lautsprecher hatten ein unangenehmes Brummen, was besonders natürlich in den leisen Passagen aufgefallen ist. Das kenne ich definitiv besser!
Zu erwähnen ist noch der Moderator Petroc Trelawny, der durch das Programm geführt hat; das hat richtig Spaß gemacht – er ist Moderator für klassische Musik bei der BBC.
Insgesamt war es ein sehr schöner Konzertabend. Alleine die Atmosphäre der Royal Albert Hall trägt dazu bei, aber auch die Musik war sehr toll und das Orchester hat klasse gespielt!
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