Martin Grubinger feierte am 29.5.23 seinen 40. Geburtstag und nimmt diesen zum Anlass seine Konzertkarriere zu beenden. Am 30.5. gibt er ein Geburtstagskonzert mit Freunden im Wiener Konzerthaus und das war sein letztes Konzert in Wien – genau genommen gab es das gleiche Konzert am 31.5. nochmals, als Benefizkonzert. Jetzt folgen noch ein paar Konzerte bis in den Herbst, bevor endgültig Schluss ist.
Martin Grubinger moderierte durch sein Konzert und man hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass dies auch für ihn etwas Besonderes ist und dass er mit sehr viel Spaß dabei war. Wie er selbst sagte, es gab kein Konzept bei dem Programm – er wollte einfach lauter Dinge spielen, die ihm früher sehr viel Spaß bereitet hatten.
Es begann mit einem Auszug aus Igor Strawinskis Le sacre du printemps, zusammen mit seiner Frau und seiner Schwägerin Ferhan und Ferzan Önder, die selbst als Klavierduo auftreten. Wie anders das geklungen hat zu den Versionen, die ich bisher kannte – eben als Klavierduo und auch mit Orchesterbegleitung. Das war schon ein besonderer Auftritt!
Dann kam Martin Grubingers Band auf die Bühne: The Percussive Planet Ensemble – nicht nur weitere Percussionists, sondern auch Bläser, Bass, Gitarre und Keyboard. Und weiter ging es mit Beirut von Steps Ahead. Ein abgefahrener Titel, den ich in einer Corona-Fassung auf Youtube gefunden habe:
Es folgte Libertango von Astor Piazzolla. Auch hier verwischten die Grenzen zur klassischen Musik, es ging bis in den Swing hinein.
Anschließend kam ein Künstler mit auf die Bühne, den ich selbst schon mehrfach live gesehen habe: Max Mutzke. Martin Grubinger ist selbst Fan von ihm und hat angefragt, ob er zu seinem Geburtstagskonzert dazu kommt. Wie genial! Es gab den Titel Charlotte. Max Mutzke kam dann erst nach der Pause wieder.
Weiter ging es mit einem Percussion-typischeren Stück und danach mit karibischen Sound: Caribe von Michel Camilo. Das Publikum johlte und pfiff, die Stimmung war echt ausgelassen. Die anderthalb Stunden waren wie im Flug vergangen, bevor wir in die Pause entlassen wurden.
Danach ging es weiter mit Trains wieder von Steps Ahead. Damit knüpfte Martin Grubinger direkt wieder an die Stimmung des ersten Teils an.
Es folgte ein Stück von seinem Vater und dann Auszüge zweier längerer Stücke, die einfach seine unglaubliche Virtuosität als Percussionist zeigten.
Anschließend kam Max Mutzke wieder auf die Bühne. Martin hatte sich von ihm ein Stück von Sting gewünscht, Why should I cry for you, das Martin immer seinem Sohn Noah vorgespielt und gesungen hatte, damit er einschläft. Max spielte noch einen Song, dann folgten nochmals zwei Stücke, die wieder Martins Virtuosität zeigten.
Das Publikum jubelte! Und schließlich setzte der Flashmop ein, bei dem das Publikum für Martin Grubinger Happy Birthday gesungen hat. Es folgte ein Solo von Martin Grubinger als Zugabe.
Dann hatte sich Martin von Max einen Song gewünscht, bei dem er einfach nur zugehört hat: Me and Mrs. Jones. Hier eine tolle Fassung, gesungen von Max Mutzke:
Schließlich kam Martin Grubingers Schwester auf die Bühne, um Happy Birthday von Stevie Wonder für Martin zu singen. Und auch Martins zwölfjähiger Sohn Noah kam noch auf die Bühne, um mit einem Trommelsolo zu zeigen, dass die nächste Generation bereits in den Startlöchern ist. Ich habe ein ganz tolles Radio-Interview mit den beiden gefunden, dass gerade am Tag vorher live ausgestrahlt wurde: Radio Salzburg Cafe.
Den Abschluss bildete dann die heimliche österreichische Hymne I am from Austria von Rainhard Fendrich, die Martin Grubinger und Max Mutzke gemeinsam mit dem Publikum gesungen haben.
So ein begeisterndes Konzert habe ich schon lange nicht mehr erlebt!
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