In der Komischen Oper Berlin – ausgelagert im Schillertheater – gab es ein Program namens Klang der Stille zu erleben. Es handelte sich dabei einerseits um eine Lesung von Florian Illies zu seinem neuesten Buch Zauber der Stille, als auch um dazwischen eingestreute kurze Werke, die das Orchester der Komischen Oper unter der Leitung von Case Scaglione spielte.
In Florian Illies Buch geht es um den Maler Caspar David Friedrich, einem der bedeutendsten Vertreter der Romantik. Während der Lesung werden unter anderem Eindrücke von Caspar David Friedrichs Werk Der Mönch am Meer besprochen, aber auch Goethes Begegnung mit ihm wird thematisiert oder auch Thomas Manns Begegnung mit Walt Disney und seinem Anstoß zum Film Bambi, basierend auf dem Werk von Caspar David Friedrich. Man erfährt also Einiges über den Maler, die Lesung springt aber durch Zeit und Ort und Florian Illies Lesestil ist auch nicht gerade lebendig.
Das Orchester der Komischen Oper spielt aber fantastisch! Zunächst gibt es vier romantische Werke zu hören: die Ouvertüre zu Oberon von Carl Maria von Weber, dann zwei Ouvertüren im italienischen Stil von Franz Schubert sowie die Ouvertüre zu Rosamunde, ebenfalls von Franz Schubert.
Weiter geht es mit Orawa von Wojciech Kilar. Dieses Stück hat einen echten Begeisterungssturm bei den Zuschauern ausgelöst. Kilar hat es 1988 komponiert und es erinnert stilistisch sehr an Minimal Music. Ich habe eine tolle Fassung vom hr-Sinfonieorchester gefunden.
Nach der Pause folgte nur noch eine kurze Lesung und dann noch die Aufführung des Werkes Verklärte Nacht von Arnold Schönberg – ursprünglich von 1899, aber in der revidierten Fassung von 1943. Dieses Werk gehört noch in die tonale Schaffensphase von Schönberg und gehört damit noch in die Romantik, die man im Werk deutlich heraushört. Ein sehr schönes und offenbar auch häufig gespieltes Werk von Schönberg.
Für mich war sowohl von der Lesung her, wie auch musikalisch bereits vor der Pause der Höhepunkt der Aufführung erreicht. Insofern hatte der relativ kurze Teil nach der Pause noch ausklingenden Charakter. Aber allein die Aufführung von Orawa von Wojciech Kilar hat den Besuch gelohnt!
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