Im Frankfurter Dom war ein vorweihnachtliches Konzert zu hören, dargeboten vom Mainzer Domchor. Den Mainzer Domchor hatte ich jetzt schon länger nicht mehr gehört, und hatte ihn als nicht besonders gut abgespeichert. Insofern erwartete ich jetzt kein allzu starkes Konzert. Aber ich wurde eines Besseren belehrt!
Das Programm bestand vor allem aus sehr alten Stücken aus der Renaissance oder dem Frühbarock sowie aus eher zeitgenössischen Stücken. Es begann mit Melchior Vulpius, Orlando di Lasso und Hans Leo Haßler. Beim Agnus Dei aus Haßlers Missa super dixit Maria hatte mich der Mainzer Domchor dann gepackt. Es folgte Wir sagen Euch an vom ehemaligen Mainzer Kantor Mathias Breitschaft und ab da wurde das Konzert kontinuierlich beeindruckender.
Herausragend war der Männerchor, der leider oft eine Schwachstelle von Knabenchören darstellt. Aber nicht so dieser! Ich weiß leider nicht mehr, mit welchem Stück sie mich so gefesselt haben, aber auch meine Sitznachbarin meinte am Ende „müssten wir jetzt nicht applaudieren“ – was wir aber nicht getan haben, um den Fluss des Konzertes nicht zu unterbrechen.
Fantastisch war auch das Ave Maria des finnischen Komponisten Jaakko Mäntyjärvi. Dabei verteilte sich der Chor im Dom, was einen ganz tollen Klangteppich erzeugte. Der Text des Stückes wurde jeweils von zwei Sopran- und zwei Altstimmen vorgetragen, was mir sehr gut gefallen hatte!
Im Konzert fehlten auch nicht Maria durch ein Dornwald ging, was eines der schönsten Weihnachtslieder für mich ist, oder Adeste Fidelis von Carl Thiel. Mit Go tell it on the mountain, wurde es zwischendrin auch einmal gospelig.
Was mir sehr gut gefallen hat war, dass die Orgelzwischenstücke von einem der Soprane gespielt wurden: von dem 13jährigen Ioan Salaru, der bei „Jugend musiziert“ bereits die Höchstpunktzahl gewonnen hat. Während ich die Orgelstücke in der Regel nur ertrage, war es diesmal ausnehmend gut!
Auf jeden Fall möchte ich diesen Chor wieder hören!
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