Ich war gestern und heute zum Adventskonzert „Weihnachten mit den Windsbachern“ – gestern in Frankfurt in der Alten Oper, heute in Wiesbaden im Kurhaus.
Schon das gestrige Konzert war herausragend, ich fand das heutige Konzert sogar noch eine Spur besser (was daran liegen könnte, dass ich die Lieder und Liedfolge schon kannte und mich innerlich noch besser darauf einstellen konnte). Begleitet wurde der Windsbacher Knabenchor vom Modern Slide Quartett, einem Posaunenquartett, die zwischen den Chorstücken verschiedene Stücke spielten und manchmal die Chorstücke einleiteten.
Es waren vor allem klassische Weihnachtslieder zu hören, teilweise aber in neuen Bearbeitungen. So zum Beispiel „Maria durch ein Dornwald ging“ als Advents-Kyrie von Günter Raphael. Oder „Es ist ein Ros entsprungen“ als Doppelchor von Jan Sandström. Beides so ergreifend, dass man danach im Publikum für eine Weile eine Stecknadel fallen hätte hören können, bevor die ersten Bravorufe kamen.
Fantastisch war das erst 2000 komponierte „Lux aurumque“ von Eric Whitacre.
Dieses Stück steht für mich diametral zu Helmut Lachenmanns „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“, das auch erst 1997 Uraufführung hatte und das ich neulich in der Frankfurter Oper gesehen habe. Während mich die Oper (trotz des theoretisch emotionalen Themas) emotional völlig kalt ließ, trieb es mir bei diesem Stück die Tränen in die Augen, weil es musikalisch und von der Darbietung her so schön war.
Der Windsbacher Knabenchor singt unglaublich harmonisch – ich kenne keinen anderen Chor, der das so hinkriegt. Alle Stimmlagen sind sehr stark und auch die Solisten waren beeindruckend. Wer die Möglichkeit hat, dieses Konzert noch zu erleben, sollte unbedingt hingehen!
Leave A Reply