Heute habe ich eine sehr gute und eine herausragende Vorstellung der „Vorstadtkrokodile“ gesehen. Zweimal, weil ich beide Besetzungen sehen wollte – was auch fast gelungen ist.
Um es gleich vorweg zu sagen: begeistert hat mich Lucia Zitz in der Rolle der Maria. Sie kommt ausgesprochen „mädchenhaft“ komisch rüber und insbesondere das Zusammenspiel mit Tim Rodenkirchen als Hannes war sehr amüsant! Kilian Sachau spielte den Kurt relativ aggressiv, was ich sehr gut und stimmig fand; besonders intensiv empfand ich sein Spiel in der Szene in der er seinen Frust über das Sitzen und Warten herauslässt. Sehr gut gefallen hat mir auch Matthias Beckonert in der Szene mit seinem Bruder: die ganzen Zweifel die ihn plagen waren deutlich zu spüren.
Das Stück hat auch viele komische Szenen. Sensationell natürlich die Umsetzung der „Pinkelszene“ wo ich vor Lachen fast unter dem Stuhl lag!
Großartig war auch wieder die Musik. Ich habe viele danach noch den Titelsong pfeifen hören und auch mir ging er auf der Heimfahrt nicht aus dem Kopf. Leider fehlt im Programmheft der Hinweis darauf von wem die Musik stammt: könnt Ihr mir das mitteilen?
Ich kenne die Geschichte aus der Neuverfilmung. Die Geschichte stammt ja von 1976 und wurde behutsam modernisiert. Für meinen Geschmack hätte man bei der Modernisierung noch mutiger sein dürfen: teilweise kam mir die Sprache noch recht „altertümlich“ vor. Dafür wurde wieder mit Video experimentiert: was mir in der Erläuterung der Umgebung durch Hannes gut gefallen hat, was sonst aber meines Erachtens zum Stück wenig beiträgt.
In der ersten Szene, wenn Hannes seine Umgebung schildert, fand ich die Musik etwas laut. Hannes musste gegen die Musik ankämpfen und war teilweise schlecht zu verstehen. Die Musik sollte da etwas gedämpft werden.
Insgesamt wieder eine sehr gelungene neue Produktion des Jungen Theaters Bonn, die ich mir gerne noch mal ansehe!
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