Im Konzerthaus Dortmund war eine konzertante Aufführung von Leoš Janáčeks Oper Das schlaue Füchslein zu sehen – tatsächlich muss man die Aufführung als halbszenisch beschreiben: die Sänger waren kostümiert und haben geschauspielert. Lediglich das Bühnenbild hat gefehlt, was der brillanten Aufführung keinen Abbruch tat!
Die Oper basiert auf einem Comic-Strip von 1920 und Leoš Janáček hat aus dem Stoff eine Oper geschaffen, die 1924 uraufgeführt wurde. Die Geschichte ist eine Parabel zwischen den Tieren – der schlauen Fuchsdame, ihrem Fuchs und den Nebenbuhlern Dachs, Hahn und Dackel. Wir finden sie ebenso als Menschen wieder: die schöne Terynka, die nur in der Erzählung vorkommt, in der Geschichte aber auch symbolisch vom schlauen Füchslein gesungen wird, den Förster, den Schulmeister und den Pfarrer. Alle lieben Terynka. Sie wählt aber den Wilderer Harašta, der am Ende das schlaue Füchslein erschießt. Mit der Tochter des Füchsin beginnt die Geschichte von vorn.
Mirga Gražinytė-Tyla stand mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra auf der Bühne. Laut Programmheft ist diese Oper für sie eine Herzensoper und das glaube ich sofort! Mit großer Leidenschaft hat sie die Musik dirigiert und der Funke sprang auch auf die Sänger und die Zuschauer über.
Musikalisch ist diese Oper etwas Besonderes. Sie erinnert fast an einen Walt-Disney-Film und die entsprechende Musik dazu. Ständig konnte man das Geschehen auf der Bühne in der Musik wiederfinden – entweder in der Stimmung oder oft auch lautmalerisch.
Besonders begeistert hat mich auch der Bass William Thomas, der den Pfarrer und den Wilderer spielte. Ebenso die Sopranistin Elena Tsallagova als schlaues Füchslein und der Bariton Roland Wood als Förster. Toll auch die Kinder-Solisten aus dem Opern-Kinderchor der Chorakademie am Konzerthaus Dortmund, der auch zusammen mit dem Jugendkonzertchor der Chorakademie begleitend gesungen hat.
Insgesamt ein wunderbares Konzert. Auf jeden Fall will ich Mirga Gražinytė-Tyla wieder erleben!
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