Ich hatte mich vor dem Konzert mit Helge Schneider im Konzerthaus Dortmund darauf eingestellt, dass der Konzertverlauf sehr von Helges Laune abhängen kann. Wenn er Lust hat Spaß zu machen, dann macht er Spaß und wenn er Lust hat einfach Jazz zu spielen, dann passiert eben das. Ich weiß nicht, ob das regelmäßig so passiert, aber zumindest einmal wurde es mir so zugetragen.
Tatsächlich war es aber so, dass Helge sehr gut gelaunt war und wir auf jeden Fall ein ausgesprochen lustiges Programm hatten. So durften wir im Laufe des Konzerts erfahren, dass er die beiden Nebelmaschinen von Ramstein und von Tina Turner bekommen hat und die gebrauchte Showtreppe hat er – wenn ich mich richtig erinnere – von Karel Gott erhalten, der zufälligerweise an der Ampel neben ihm stand. Außerdem bekommt er auch immer wieder Anrufe vom Papst, der ihn um Rat fragt, auch davon wusste Helge zu berichten.
Daneben sind auch seine Texte durch ihre Absurdität einfach lustig. Und sehr oft spielte er ein fröhliches Lied, dass davon handelte, dass er verlassen wurde oder Ähnliches. Helge Schneider ist wirklich ein Meister dieses Spannungsfeld aus Normalität gegen Absurdität aufzubauen.
Aber abgesehen von der Comedy, die auf der Bühne stattfand, war das Konzert auch musikalisch hervorragend. Helge kam mit drei ausgezeichneten Musikern – einem Gitarristen, einem Bassisten und einem Schlagzeuger. Er selbst spielte Klavier, Saxophon, Trompete, Xylophon, Melodica, Schlagzeug und diverse Perkussioninstrumente sowie in der Zugabe noch Gitarre. Diese Vielfalt an Instrumenten habe ich noch bei niemandem erlebt – auch wenn er sicher nicht alle Instrumente auf dem erstklassigen Niveau wie Klavier beherrscht, war das dennoch einfach beeindruckend!
Das Publikum war sehr gemischt, von jung bis alt. Helge Schneider spricht einfach eine sehr bunte Mischung an Menschen an. Auf jeden Fall hat mir das Konzert viel Spaß gemacht und ich würde wieder hingehen!
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